Glasfaserausbau im Rhein-Sieg-Kreis Alfter ist zu 77 Prozent mit schnellem Internet versorgt

ALFTER · Im kreisweiten Vergleich steht die Gemeinde Alfter bei der Breitbandversorgung gar nicht so schlecht da: Stand Ende 2013 war für inzwischen 77 Prozent der Haushalte schnelles Internet mit Downloadraten zwischen 16 bis zu 50 Megabit pro Sekunde verfügbar. 2010 lag dieser Wert bei 71 Prozent.

Das erläuterte Siri Grischke vom Referat Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises in der jüngsten Sitzung des Alfterer Ausschusses für Wirtschaft und Energie. Andere Kommunen sind weit schlechter versorgt. Der Berechnung liegen die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten zugrunde; also nicht nur Glasfaser- und Kupferkabel, sondern unter anderem auch die Nutzung über Kabel-TV, Funk und LTE.

Dennoch sorgt sich der Kreis um unzureichend versorgte ländliche Gebiete, die sich mit einer gemächlichen Versorgung von bis zu 2 Megabit pro Sekunde begnügen müssen. Deshalb plant der Kreis im kommenden Jahr eine Markterkundung zum Glasfaserausbau als der zukunftsträchtigsten Lösung für schnelles Internet. "Wie sollen wir sonst junge Familien und kleinere Betriebe im ländlichen Raum halten?", sagte Grischke. Eine Abfrage bei den Telekommunikationsunternehmen soll Aufschluss darüber geben, wo sie innerhalb der nächsten drei Jahre die Kabelverzweiger mit Glasfaser aufrüsten und wo dies aus Rentabilitätsgründen nicht erfolgt. "Wir schätzen, dass etwa 20 Prozent unrentierliche Kabelverzweiger übrig bleiben", erläuterte Grischke.

Mittels einer Ausschreibung möchte der Kreis dann die Ausbaukosten ermitteln, um diese Gebiete mit 16 bis zu 50 Megabit zu versorgen. In der Folge sollen auch innerhalb der Politik die Möglichkeiten diskutiert werden, wie die Wirtschaftlichkeitslücke geschlossen werden könnte. Nähere Angaben über das spätere Vorgehen konnte Grischke jedoch nicht machen. Zunächst müsse die Markterkundung abgewartet werden. In der Gemeinde Alfter hatte 2012 die RWE Deutschland AG in einem Kooperationsprojekt rund 5,5 Kilometer Glasfaser in Witterschlick und Volmershoven-Heidgen verlegt. In Teilen dieser Orte stehen nun bis zu 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung statt bisher höchstens zwei Megabit.

Damit konnten 1600 Adressen angebunden werden, hinter denen eine Vielzahl von Haushalten steht. Eine zweite Ausbaustufe, zu der RWE bereit war, scheiterte am mangelnden Interesse der Bürger. Die benötige Zahl von 157 Vorregistrierungen für die Nutzung der schnelleren Breitbandversorgung kam nicht zustande. Somit unterblieb der Glasfaserausbau in Straßenzügen, die bei der ersten Ausbaustufe nicht berücksichtigt worden waren.

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