Beliebter Veranstaltungsort in Alfter Saal von Spargel Weber soll abgerissen werden

Alfter · Generationen von Menschen haben im Saal von Spargel Weber gefeiert. Nun soll der Saal abgerissen werden. Für die frei werdende Fläche haben die Betreiber schon Pläne.

 Die Betreiber von Spargel Weber wollen den Festsaal abreißen.

Die Betreiber von Spargel Weber wollen den Festsaal abreißen.

Foto: Axel Vogel

Generationen von Menschen nicht nur aus Alfter haben im Festsaal von Spargel Weber gefeiert. Nun sind die Tage des beliebten Veranstaltungsorts aber gezählt, nachdem die Betreiber des Hotels und Restaurants an der Knipsgasse Anfang des Jahres bereits erklärt hatten, den Saal aufgrund des Aufwands und eigentlich notwendiger Sanierungen nur noch für kleinere Veranstaltungen wie Familienfeiern zu vermieten. Nun soll der Saal aber abgerissen werden. An seiner Stelle sollen Wohnungen entstehen. Noch ist es allerdings nicht so weit.

Bereits zum zweiten Mal hatte sich die Alfterer Politik im Ausschuss für Gemeindeentwicklung jetzt mit dem Vorhaben befasst. War es im April um das Einvernehmen der Gemeinde zum Abriss des Festsaals gegangen, stand nun der geplante Neubau eines Mehrfamilienhauses auf der Fläche des Saals auf der Tagesordnung. Letztlich zuständig ist das Bauaufsichtsamt des Rhein-Sieg-Kreises, die Gemeinde kann ihr Einvernehmen zu einem solchen Vorhaben erteilen – oder auch verweigern.

Kritik von den Freien Wählern Alfter

Und es wurde erteilt, bei zwei Nein-Stimmen von den Freien Wählern und einer Enthaltung von den Grünen. Dazu gaben die Ausschussmitglieder der Gemeindeverwaltung eine Bitte an den Kreis mit. Dieser solle bei der Prüfung des Projekts ein besonderes Augenmerk auf die angegebenen Stellplätze und die Nutzung des Kellers richten.

Dass die Gemeinde mehr Wohnraum braucht, stand für alle Fraktionen fest. Die Dimension des geplanten Baukörpers störte aber besonders die Freien Wähler, da dieser nach Ansicht der Wählergemeinschaft nicht in die dortige Umgebung passt. „Uns ist daran gelegen, dass sich die Bebauung wie in der Bachstraße irgendwie widerspiegelt“, sagte Freie-Wähler-Ratsfrau Sandra Semrau. Zu Protokoll der Sitzung erklärte sie, dass die Freien Wähler grundsätzlich eine Bebauung an der Stelle befürworten, sich aber eine Nachbesserung hinsichtlich der Fassade und des gesamten Baukörpers mit Blick auf die Bachstraße gewünscht hätten.

Laut Bauvoranfrage der Betreiber-Familie Piel soll an der Ecke Knipsgasse/Bachstraße ein zweigeschossiges Gebäude mit Dachgeschoss für zwölf Wohneinheiten entstehen. Vier Wohnungen sollen zwischen 60 und 84 Quadratmeter groß sein, acht sind als Appartements geplant. Im Erdgeschoss sind Abstellräume und vier Stellplätze vorgesehen, im Untergeschoss sollen unter anderem Räume für die Haustechnik entstehen.

Pläne für den Neubau sollen noch überarbeitet werden

Nach Ansicht der Politik sind zu wenig Stellplätze vorgesehen – und kritisch wurde die Dimension des geplanten Hauses beleuchtet. „Aber wir müssen Wohnraum schaffen. Bei uns sind schon viele Bausünden entstanden“, sagte Wilhelm Windhuis (Grüne). Eine Auffassung, die Holger Gratz (CDU) teilte. Dass Semrau eine Überarbeitung der Entwürfe forderte, war für Bürgermeister Rolf Schumacher ein Unding. „Ein Zurückgeben führt beim Antragsteller zur Frustration. Außerdem finde ich, dass der Plan gut in die Umgebung passt“, meinte er.

Wobei: Spargel-Weber-Seniorchef Dieter Piel ist sich selbst noch nicht sicher, ob der Neubau überhaupt so kommen wird, wie in der Planungsskizze angedacht. Die aktuelle Wirtschaftssituation sei mehr als ungewiss, sagte er dem General-Anzeiger Piel führt mit seiner Frau Gabriele das Hotel-Restaurant Spargel Weber seit 2010 in fünfter Generation. Die Bauvoranfrage stellten seine Töchter Sarah Piel und Andrea Görtz.

Im nächsten Schritt soll der konkrete Bauantrag beim Kreis eingereicht werden. Darin sollen auch mehr Stellplätze für Pkws ausgewiesen sein. „Natürlich werden es zwölf werden. Solch eine Skizze kostet Geld, da haben wir in der Entwurfsplanung gespart“, so Piel. Zur Anzahl der Appartements und Wohnungen sei man noch der Findungsphase. „Es ist noch zu früh, dazu mehr zu sagen“, sagte er weiter.

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