Wechsel in der evangelischen Kirchengemeinde Alfter sagt auf Wiedersehen zu Pfarrer Fermor

Alfter · Er brachte mit Musikgottesdiensten mehr als 100 Besucher in die evangelische Kirche in Alfter. Doch nun geht es für Pfarrer Rafael Fermor in Bonn weiter. Die Gemeinde verabschiedete den Seelsorger angemessen.

 Er geht neue Wege: Pfarrer Rafael Fermor hat die evangelische Kirchengemeinde in Alfter verlassen, um sich neuen Aufgaben in Bonn zu widmen.

Er geht neue Wege: Pfarrer Rafael Fermor hat die evangelische Kirchengemeinde in Alfter verlassen, um sich neuen Aufgaben in Bonn zu widmen.

Foto: Stephan Faber

Der Kirchraum am Herrenwingert in Alfter ist von der Abendsonne durchflutet, als Pfarrer Rafael Fermor den Musikgottesdienst zu seiner Entpflichtung eröffnet. Zu Beginn stimmen Bruder Gotthard Fermor am Klavier und Jürgen Hiekel am Saxophon „Summertime“ von Ira & George Gershwin an. Ein Anfang, der symbolhaft für die theologischen Arbeit des Pfarrers steht. Nach gut acht Jahren verlässt er die evangelische Gemeinde in Alfter und tritt nahtlos seinen Dienst in Bonn-Mitte im Schulpfarramt der Liebfrauenkirche und als Seelsorger für die Kreuzkirche an. „Neben den traditionellen Formaten in der Liturgie, wollte ich auch immer neue Elemente integrieren“, beschreibt Pfarrer Fermor seinen ursprünglichen Ansatz. Und so findet man zwischen Gloria und Kyrie auch „Love Supreme“ von John Coltrane oder „Love Is All Around“ von Wet Wet Wet.

Mehr als 100 Besucher in den Musikgottesdiensten

Auch ein Blick auf die Zahl der Gottesdienstbesucher gibt dem Theologen Recht. „Während zu den normalen Feiern immer rund 30 Personen kamen, hatte ich bei den monatlichen Musikgottesdiensten immer über 100 Plätze besetzt“, sagt er mit leichtem Stolz. Zu einer eigenen Instrumentalkarriere wird es aber wohl nicht mehr kommen, auch wenn beim Interview mit dem GA zur Einführung 2015 noch Bass und Trompete auf der To-Do-Liste standen. „Ich bin leider total unmusikalisch, was das angeht. Fürs Singen reicht es, alles andere habe ich aufgegeben“, gesteht Fermor rückblickend ein.

Die Gemeinde in Alfter verlässt der beliebte Pfarrer mit einem schweren Herzen. „Der Ort ist ein geniales Arbeitsgebiet für einen Seelsorger, denn man kennt sich und begegnet sich regelmäßig im Ort“, resümiert Fermor über seine Zeit im Vorgebirge. „Durch die tief verwurzelten Protestanten, die sich hier in den 50er Jahren angesiedelt haben, und die Neubürger aus den letzten Jahren ist eine Gemeinschaft entstanden, die Aufbruch signalisiert.“ Deshalb wird man auch in Zukunft Rafael Fermor als Privatmensch in Alfter antreffen.

Eine neue Stelle verbindet Leidenschaften

Die neue Stelle in Bonn konnte der 53-Jährige jedoch nicht ausschlagen, denn sie verbindet seine zwei Leidenschaften – Schule und Kirche. „Die Kombination aus Pädagogik und Pfarramt ist die beste Erfahrung, die ich je hatte“, freut sich Fermor, der auch Oberstudienrat für evangelische Theologie, Spanisch und Deutsch ist, auf seine neuen Aufgaben in der Bonner Südstadt.

Wie die freie Stelle in Alfter letztlich wieder besetzt wird, konnte Superintendent Dietmar Piestorius, der ebenfalls zur Verabschiedung und Entpflichtung von Fermor gekommen war, abseits der Feier noch nicht verraten. „Es wird an einer zügigen Lösung derzeit gearbeitet“, äußerte sich der Vorsitzende der Kreissynode Bonn diplomatisch.

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