Alfterer Lokalgeschichte Der Vorgebirgsrebell Wilhelm Maucher erhält eine Gedenkstätte

Alfter. · Die Überraschung war groß, als das Grab der Lokalberühmtheit Wilhelm Maucher in Alfter abgeräumt wurde. Bald wird der Vorgebirgsrebell aber wieder präsent sein, dank engagierter Menschen aus Alfter – und Maucher selbst.

 Aus dem Grab Wilhelm Mauchers soll ein Gedenkort werden.

Aus dem Grab Wilhelm Mauchers soll ein Gedenkort werden.

Foto: Axel Vogel

Der Vorgebirgsrebell Wilhelm Maucher (1903-1993) bekommt eine Gedenkstätte auf dem Alfterer Friedhof am Buchholzweg. Das teilt Günter Benz vom Arbeitskreis Friedensweg innerhalb des Fördervereins des Hauses der Alfterer Geschichte mit. Dazu habe es ein Gespräch mit Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher gegeben.

Benz erläutert: „Die Gemeinde stellt dauerhaft und unentgeltlich die Grabstätte dem Förderverein ‚Haus der Alfterer Geschichte‘ zur Verfügung.“ Wie berichtet, hatten die Angehörigen Mauchers das Nutzungsrecht an der Grabstätte nicht verlängert. Das Grab wurde abgeräumt.

Mit 90 Jahren gestorben

Maucher, der bekannte Landwirt, Pazifist und Erfinder des Brombeerweins Rebellenblut, war am 11. November 1993 im Alter von 90 Jahren gestorben und wenige Tage später beigesetzt worden. Dass an ihn nun erinnert wird, hatte der Alfterer noch selbst in die Wege geleitet. „Aufgrund der Verwaltungsvereinbarung zwischen der Gemeindeverwaltung, vertreten durch Gemeindedirektor Bodo Kerstin, und Wilhelm Maucher vom 24. August 1992, kommt die Gemeinde ihrer Verpflichtung gegenüber Wilhelm Maucher nach, indem sie das Grab nicht in eine neue Nutzung gibt“, sagt Gemeindesprecher­in Maryla Günther. Die Grabstätte werde als Gedenkort erhalten, wie von Maucher persönlich gewünscht und mit ihm abgesprochen.

Wie Benz berichtet, haben sich Mitglieder des Arbeitskreises Friedensweg – der Friedensweg wurde einst von Maucher unterhalb des früheren Ausflugslokals Heimatblick angelegt – bereits ein Bild auf dem Friedhof gemacht, zusammen mit dem Steinmetz Jürgen Dunkelberg. „Bei der Umrandung können wir in Eigenleistung mit Feldbrandsteinen arbeiten, was die Kosten senkt“, sagt Benz.

Gedenkstein aus Kylltaler Sandstein

Der Gedenkstein werde aus Kylltaler Sandstein erstellt, in Form einer Stele, die eine Brombeere und eine Friedenstaube zieren soll. „Die Bepflanzung wird ebenfalls in Eigenleistung mit professioneller Unterstützung erbracht“, so Benz. Zudem soll eine Steinplatte mit Grablaterne aufgestellt werden. Mittels eines QR-Codes sollen vor Ort weitere Informationen über Maucher mit dem Smartphone abgerufen werden können.

Die Erstellungskosten taxiert Benz auf rund 6600 Euro. Er hofft auf Spenden und darauf, Mitte 2021 die Gedenkstätte „in einem würdigen Rahmen“ der Öffentlichkeit vorstellen zu können.

Laut Günther entstehen der Gemeinde keine Kosten. Auch sei der Gestaltungsvorschlag überprüft worden. „Es bestanden keine Einwände hinsichtlich der Einhaltung der Friedhofssatzung“, die Gemeindesprecherin weiter.

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