CO2-Konzept Alfters Beitrag zum Klimaschutz

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Schulterschluss der sechs linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis-Kommunen für den Klimaschutz wird konkreter: Für Alfter, Meckenheim, Swisttal und Wachtberg liegt ein integriertes Klimaschutzkonzept vor, das mit den bereits bestehenden Konzepten der Städte Bornheim und Rheinbach verbunden werden soll.

 Der Anteil von Industrie und Gewerbe am Kohlendioxid-Ausstoß in der Gemeinde Alfter beträgt 18 Prozent.

Der Anteil von Industrie und Gewerbe am Kohlendioxid-Ausstoß in der Gemeinde Alfter beträgt 18 Prozent.

Foto: Wolfgang Henry (Archiv)

Die Vorlage, über die morgen der Umweltausschuss der Gemeinde Alfter berät, enthält konkrete Vorschläge für gemeinsame und individuelle Maßnahmen, um die Klimabilanz in der Region zu verbessern.

Das reicht von gemeindeübergreifenden Bemühungen zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs über die energetische Sanierung kommunaler Gebäude bis zu städtebaulichen Sanierungskonzepten.

Für die Begleitung der Projekte und die Umsetzung in den sechs Kommunen soll ein Klimamanager sorgen, der voraussichtlich schon im Sommer nächsten Jahres seine Arbeit aufnehmen könnte. Seine Einstellung für drei Jahre wird vom Bundesumweltministerium bezuschusst.

Der Anstoß zu diesem interkommunalen Klimaschutzkonzept erfolgte bereits im Jahr 2010. Damals hatten sich die sechs Linksrheiner-Kommunen zu einem "Regionalen Bündnis für Klimaschutz" zusammengeschlossen, um gemeinsame Ziele für die Verringerung von Treibhausgasemissionen zu vereinbaren. Den Anfang machten die Städte Bornheim und Rheinbach, beraten vom Bonner Planungsbüro Heide und Eberhard, das nun auch das Konzept für die vier übrigen Kommunen erstellt hat.

Für jede schlagen die Planer ein Signalprojekt vor. Alfter empfehlen sie, Optionen für eine Nahwärmeversorgung mit erneuerbaren Energien rund um das Rathaus in Oedekoven zu erkunden. Dort gibt es eine verdichtete Bebauung mit Hauptschule und Dreifachturnhalle, Altenwohnungen, Wohn- und Geschäftshäusern, zudem in der Nähe eine Grundschule. Für diesen Bereich ließe sich ein integriertes Quartierskonzept aufstellen, das von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert werden kann.

Ziel: das energetische und wirtschaftliche Potenzial verschiedener Varianten zu untersuchen und ihren Beitrag zum Klimaschutz zu ermitteln. Insbesondere der Einsatz eigener Biomasse aus dem Grünschnitt der Gemeinde und dem Holzhackschnitzelaufkommen in der Region sollte dabei berücksichtigt werden.

Gefragt ist aber nicht nur das Engagement der Kommunen, sondern auch Einflussnahme auf das Verhalten der Verbraucher. In Alfter ist der Kraftstoffverbrauch des Verkehrs der größte Verursacher des CO2-Ausstoßes mit einem Anteil von 43 Prozent, gefolgt von den privaten Haushalten mit einem Anteil von 34 Prozent und dem Sektor Industrie/Gewerbe mit einem Anteil von 18 Prozent. Kommunale Einrichtungen sind lediglich mit einem Prozent am CO2-Ausstoß beteiligt.

Das Planungsbüro hält daher die Einsparpotenziale in Alfter besonders im Individualverkehr für groß. Dort, wie auch in anderen Kommunen, könnten die Rahmenbedingungen für einen umweltfreundlichen Verkehr verbessert werden, etwa durch den Ausbau von Fuß- und Radwegen für eine "Stadt der kurzen Wege" und die Einrichtung von Park-and-ride-Plätzen. Zudem sollte eine intensive Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein der Bevölkerung für den Klimaschutz schärfen.

Nach der Beratung des Klimaschutzkonzeptes im Ausschuss erfolgt die abschließende Beschlussfassung in der Sitzung des Alfterer Rates am 13. Dezember.

Der Umweltausschuss der Gemeinde Alfter tagt am Donnerstag, 29. November, ab 18 Uhr im Rathaus, Alfter-Oedekoven, Am Rathaus 7. Die Sitzung beginnt mit dem öffentlichen Teil.

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