Gehweg in schlechtem Zustand Am Tonnenpütz in Alfter leben Fußgänger gefährlich

Alfter · Senioren mit Rollator oder Eltern mit Kinderwagen haben das Nachsehen: Seit Jahren ist der Gehweg am Tonnenpütz kaum nutzbar. Die Straße soll erst 2021 ausgebaut werden, doch eine schnelle Reparatur ist der Gemeinde zu teuer.

 In keinem guten Zustand: Ein Flickenteppich ist der Gehweg am Tonnenpütz in Alfter-Ort.

In keinem guten Zustand: Ein Flickenteppich ist der Gehweg am Tonnenpütz in Alfter-Ort.

Foto: Freie Wähler

Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung wird sich mit der Situation in der Straße Tonnenpütz befassen. Einstimmig folgte der Alfterer Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung einem entsprechenden Antrag von Wilhelm Windhuis (Grüne). Zuvor hatten die Freien Wähler das Anliegen auf die Tagesordnung gebracht, um den schlechten Zustand des Gehwegs der Straße zu thematisieren.

In ihrem Antrag gingen die Freien Wähler darauf ein, dass der Gehweg seit Umsetzung des Bebauungsplans für den Tonnenpütz vor rund 15 Jahren in einem nicht akzeptablen Zustand sei. Anstatt der üblichen Beläge seien in den vergangenen Jahren immer Schotterbeläge mit kurzer Lebensdauer aufgebracht worden.

Fußgänger weichen einfach auf die Straße aus

Für Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen oder Fußgänger mit Einkaufstrolleys sei der Gehweg nicht oder nur sehr schlecht nutzbar, so die Freien Wähler. Man sehe daher oft Passanten auf die Fahrbahn ausweichen, hatte die Wählergemeinschaft erklärt. Überdies sei die Räum- und Streupflicht der Anwohner aufgrund des Belags nicht vollständig umsetzbar.

In der Ratssitzung kritisierte Sandra Semrau von der Wählergemeinschaft die Gemeindeverwaltung. Diese habe in ihrer Stellungnahme die Haftungsfragen bei der Räum- und Streupflicht übergangen. Laut Gemeinde könnten die Anlieger in der Tat nur „im Rahmen der Gegebenheiten aktiv werden“, was akzeptiert werde.

Provisorischer Teerbelag würde 15.000 Euro kosten

Der Ausbau des Wegs ist laut Gemeinde in der Tat vorgesehen – allerdings erst 2021. Den Vorschlag der Freien Wähler, den Gehweg provisorisch zu teeren, lehnt die Verwaltung ab. Ihrer Stellungnahme zufolge würde das 15.000 Euro kosten und müsste beim Ausbau der Straße wieder entfernt werden.

Dieses Argument wollte Semrau nicht akzeptieren. „Bei all den Summen, die hier rausgekloppt werden, sollten wir überlegen, ob wir nicht einen Beschluss für die 15.000 Euro treffen“, sagte sie und fügte später hinzu, dass die Anlieger bereit wären, sich finanziell zu beteiligen.

SPD-Ratsherr Fridhelm Marx sprach sich dafür aus, am geplanten Straßenausbauprogramm festzuhalten. Weiter griff er den Antrag der Freien Wähler formal an. Es könne nicht sein, dass dieser vom Fraktionsvorsitzenden Bolko Graf Schweinitz unterschrieben worden sei, da dieser als Anwohner des Tonnenpütz befangen sei.

Semrau wies darauf hin, dass Graf Schweinitz zu Beginn der Diskussion zu dem Thema aus den Reihen der Ratsmitglieder auf die Zuschauersitze gewechselt war, um als Befangener nicht mitzuberaten und abzustimmen.

Luise Wiechert (CDU) erinnerte daran, die Straße hätte früher einen ordentlichen Bürgersteig gehabt, bis dort gebaut wurde. Wenn der Bürgersteig wiederhergestellt werde, müsste geprüft werden, ob das nicht auf Kosten der Anlieger zu geschehen habe. Am Zustand des Wegs hegte sie aber keinen Zweifel: „Das Ding ist eine Katastrophe.“

Wilhelm Windhuis griff für seinen Verweisungsantrag die Ausführungen von Wiechert auf. Ebenso sorgte er für Lacher unter den Ratsmitgliedern – als er die Frage in den Raum stellte, ob im Haushalt der Gemeinde denn überhaupt freie Mittel für den Gehweg vorhanden seien.

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