„Manch einer bleibt für Stunden“ An den Weihnachtstagen zur Birrekovener Kapelle

Alfter-Birrekoven · Clemens Schillmöller lädt zur Besichtigung seiner Krippe in der Birrekovener Kapelle ein, die bis 6. Januar zu sehen ist. Im vergangenen Jahr zog die Darstellung der Geburt Christi aus der Weihnachtsgeschichte mehr als 700 Besucher an.

 Wahre Schmuckstücke: Bereits 40 Jahre alt sind die 50 bis 60 Zentimeter hohen Figuren der Krippe, die Florist Clemens Schillmöller zusammen mit Klaus Wieding zum fünften Mal gestaltet hat.

Wahre Schmuckstücke: Bereits 40 Jahre alt sind die 50 bis 60 Zentimeter hohen Figuren der Krippe, die Florist Clemens Schillmöller zusammen mit Klaus Wieding zum fünften Mal gestaltet hat.

Foto: Stefan Hermes

Es ist seit 1713 bereits die dritte Mutter-Gottes-Kapelle, die an der Wegekreuzung Birrekoven und Schlebendgesweg errichtet wurde. Laut einer frühen Überlieferung muss auch der Bau von 1713 bereits ein Heiligenhaus als Vorgänger gehabt haben, in dem die Heilige Adelheid bei Augenleiden angerufen wurde. Denn wie in Bonn-Pützchen sprudelt in Birrekoven ebenfalls eine heilbringende Quelle direkt neben der Kapelle.

Dort in der Nähe muss ebenso das bald 320 Jahre alte Pestkreuz gestanden haben, das heute wieder hinter dem Altar zu sehen ist. Die Birrekovener stellten es aus Dank dafür auf, dass die hochgradig ansteckende Infektionskrankheit, die für Angst und Schrecken sorgte, damals ausgerechnet an dieser Stelle wie durch ein Wunder Halt machte.

Bereits im fünften Jahr gestaltet der Anwohner und Florist Clemens Schillmöller (66) zusammen mit Klaus Wieding (72) eine vielbeachtete Krippe in dem kleinen Bethaus, die im vergangenen Jahr über die Weihnachtstage mehr als 700 Besucher anzog.

Leise gregorianische Gesänge oder auch mit Panflöte und Harfe interpretierte Weihnachtslieder sind beim Betreten des kleinen Kirchenraums zu hören, in dem Pfarrer Rainald Ollig einmal im Jahr zur Birrekovener Kirmes eine Heilige Messe liest. Die jetzt nur mit Kerzen erleuchtete Kapelle lädt an allen Weihnachtstagen bis zu Epiphanias, dem Fest der Heiligen Drei Könige, zur stillen Andacht oder auch dem Besuch der Krippenlandschaft ein. Die etwa 50 bis 60 Zentimeter hohen Figuren sind schon 40 Jahre alt.

Besondere Atmosphäre zum Gebet und zur Meditation

Schillmöller kaufte sie damals zur weihnachtlichen Dekoration seines inzwischen aufgegebenen Blumenladens in Poppelsdorf. „Dort haben sie viele Jahre im Schaufenster gestanden. Doch jetzt erst sind sie richtig angekommen“, freut er sich.

Auch dass sich seit dem ersten Krippenaufbau vor fünf Jahren immer mehr Nachbarn beteiligen, macht den Krippenbauer glücklich. „Manchmal trifft man hier auf Besucher, die sich für Stunden in die Kapelle zurückziehen und die besondere Atmosphäre zum Gebet oder zur Meditation nutzen“, so Schillmöller. Beim näheren Hinsehen entdeckt man in dem „Wald“ von getrockneten und frischen Tannen und Birkenstämmen nicht nur die Heilige Familie mit Jesuskind, sondern auch die drei Weisen aus dem Morgenland, Schafe und Enten, Hirsche und Eulen, weil vor der Türe auch die Eulengasse beginnt.

Die Kapelle ist über die Weihnachtstage bis Samstag, 6. Januar, täglich in der Zeit von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

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