Tourismus im Linksrheinischen Apfelroute von Bornheim bis Wachtberg eröffnet im Mai 2019

Bornheim/Alfter · Ein 120 Kilometer langer Radweg rund um Bonn soll die sechs linksrheinischen Kommunen miteinander verbinden. Zurzeit werden Hinweisschilder aufgestellt.

 Entlang der Händelstraße in Bornheim-Merten verläuft künftig die Rheinische Apfelroute.

Entlang der Händelstraße in Bornheim-Merten verläuft künftig die Rheinische Apfelroute.

Foto: Axel Vogel

Sie soll ein neues touristisches Highlight im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis werden, und ihre Realisierung rückt mit großen Schritten näher: Die „Rheinische Apfelroute“, ein 120 Kilometer langer Radweg, soll im Mai 2019 eröffnet werden. Die Rundstrecke verbindet die sechs Kommunen und kombiniert das Freizeitvergnügen Radfahren mit Erlebnissen in der typischen Kulturlandschaft.

Zum Stand der Vorbereitungen des gemeinsamen Projekts berichteten Harald Sauer, Geschäftsführer des Zweckverbandes Naturpark Rheinland und Mitglied im Vorstand des Vereins Rhein-Voreifel Touristik (RVT), und Eva Julia Konrath, Geschäftsführerin des RVT, im Bornheimer Hauptausschuss. Zuvor war bereits der Alfterer Wirtschaftsausschuss ins Bild gesetzt worden.

Das Projekt ist seit zehn Jahren in Arbeit. Bisher scheiterte es stets an der Beschilderung, die nun aber umgesetzt wird. Der RVT ist Projektträger der Apfelroute, die aus marketingtechnischen Gründen den Zusatz „Rheinische“ trägt, um sie im Rheinland zu verorten.

„Ich bin froh, dass der RVT mit dem Thema 'Apfel' nun eine Gemeinsamkeit gefunden hat“, sagte Sauer. Immerhin ist das Gebiet zwischen Rhein und Eifel die größte Obstanbauregion des Landes. „Das ist das Pfund, mit dem man wuchern kann, denn beim Tourismus spielt die emotionale Verortung eine große Rolle“, ergänzte der Naturpark-Geschäftsführer.

Profil der Region alsObstanbaugebiet schärfen

Ziel ist es, die Region als drittgrößtes Obst- und Gemüseanbaugebiet Deutschlands zu profilieren, das touristische Angebot im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis zu erweitern und kleinere und mittlere Unternehmen mit dem Ausbau der touristischen Infrastruktur zu stärken.

Daher gehört zum Projekt auch der Aufbau eines touristischen Netzwerks und einer entsprechenden Marketingstrategie. So wurde ein Logo entwickelt, das die Form eines Apfels aufgreift. Dieses Logo wird in Verbindung mit einem Pfeil die Schilder entlang der Route zieren.

Der etwa 120 Kilometer lange Radweg verbindet Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg. Die Hauptstrecke wird von sechs Nebenrouten ergänzt, die in Zusammenarbeit mit den Kommunen gestaltet werden. Finanziert wird das Projekt mit Hilfe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE.

Insgesamt liegt der Förderanteil bei 576 315 Euro. EFRE unterstützt mit 461 052 Euro, was rund 80 Prozent der Gesamtkosten entspricht. 20 Prozent werden mit Spenden und einem Eigenanteil des RVT in Höhe von 115 263 Euro aufgebracht.

Hofcafés und -läden an der Streckesollen eingebunden werden

Laut Thomas Baumann, Projektkoordinator beim RVT für die Apfelroute, wird es an der Strecke im Abstand von sechs Kilometern zwölf Lernstandorte geben, die sich thematisch um die Themen Landwirtschaft und Kulturlandschaft drehen. Des Weiteren bieten drei Hofcafés den Radlern die Möglichkeit für eine Stärkung mit regionalen Produkten. Auch Hofläden laden zu einer Pause ein. Zurzeit laufen laut Baumann Gespräche, um zu erreichen, dass die Hofläden auch an Wochenenden und an Feiertagen geöffnet haben.

Weitere Pluspunkte: An der Apfelroute liegen elf Bahn- beziehungsweise S-Bahn-Haltestellen und sechs E-Bike-Verleihstationen der Nahverkehrsgesellschaft Regionalverkehr Köln (RVK). Und attraktiv ist natürlich die Anbindung an den Rhein.

Aktuell ist zudem eine Nebenroute auf Bornheimer Stadtgebiet geplant, die alle 14 Orte zu einer 43,6 Kilometer langen Rundtour verbindet. Die Apfelroute werde als „touristisches Produkt“ mit einer eigenen Internetseite beworben, die gut mit den Onlineportalen der Tourismuspartner vernetzt sei.

Neben diesem großen Projekt hat der RVT einige weitere in Angriff genommen. Für das Beethoven-Jubiläum 2020 hat der Verein einen Förderantrag gestellt. Ziel ist eine Finanzspritze von 30 000 Euro, der RVT hofft, zumindest 25 000 Euro zu bekommen. Mit dem Geld will er ein Picknickfestival in der Region veranstalten.

„Wir machen auch viel mit Schulklassen“, fasste Sauer das Bildungsengagement des Zweckverbandes Naturpark Rheinland zusammen: Bis zu 11 000 Kinder nehmen im Jahr an pädagogischen Programmen teil. Außerdem tourt ein alter Citroën als Infomobil durch die 19 Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises. Um die Aktivitäten zu finanzieren, ist es laut Sauer wichtig, Preise zu gewinnen. Ein Kostenfaktor sei auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Die ist natürlich nicht einfach und nicht günstig.“

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