Auf dem Fahrrad Zehn Stationen auf der Tour durch Alfter

Alfter · Die Natur hautnah erleben, heimische Betriebe kennenlernen und einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten: Radfahrer dominierten am Sonntag das Straßenbild in Alfter.

Zahlreiche Radler machten sich am Sonntag auf den Weg durch die Gemeinde Alfter.

Zahlreiche Radler machten sich am Sonntag auf den Weg durch die Gemeinde Alfter.

Foto: Matthias Kehrein

Nach zwei Jahren Coronapause startete am Sonntag endlich wieder am Hertersplatz die Frühlingsaktion „Alfter bewegt“. Zum 13. Mal ging es auf gerader Strecke und bergauf quer durch die Gemeinde - mit „normalen“ Rädern, E-Bikes oder Lastenrädern. Zehn Stationen konnten in Alfter, Witterschlick und Volmershoven-Heidgen der Reihe nach angefahren werden.

Die meisten nutzten die Unterbrechung für einen Snack, andere freuten sich, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. Die 15 Kilometer lange Strecke stand im Zeichen der rheinischen Apfelroute, wobei Neben- und Wirtschaftswege befahren wurden. „Als Ausdruck der Mobilitätswende“, sagte Bürgermeister Rolf Schumacher.

Informationen in den Höfen

Wolfgang Koch und seine Frau Verena Leopold waren auch schon 2019 dabei, denn sie genießen es, nicht nur die Umgebung besser kennenzulernen, sondern sich in den Betrieben auch verschiedene Sachverhalte erklären zu lassen. Das Alfterer Ehepaar fährt viel Fahrrad. Mittlerweile erledigen sie auch ihre Einkäufe gerne mit dem Rad, besonders in Bonn, denn dort seien mittlerweile viele Straßen für Autos gesperrt. „Daher fühle ich mich als Radfahrer jetzt auch sicher genug. Die Mobilitätswende spielt da schon eine Rolle“, meinte der 59-jährige.

Nach einem ersten Apfel-Dip in der Bücherei strampelten die Teilnehmer am Schloss vorbei zum Hofladen Mandt. Jedes Jahr ist der Landwirtschaftsbetrieb dabei, in diesem Jahr gab es als besondere Attraktion ukrainische Wareniki: mit Kartoffeln, Zwiebeln und Schmand gefüllte Teigtaschen. „Wir wollten gerne dabei sein“, erzählt Initiator Igor Kuretzkyi, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, seit einem Jahr in Elternzeit ist und sich seit Wochen verstärkt um geflüchtete Landsleute kümmert. „Am Anfang habe ich Sachspenden in die Ukraine geschickt. Jetzt begleite und helfe ich vor Ort“, so der Familienvater.

Bayerische Spezialitäten

Aber nicht nur vor dem ukrainischen Snackstand bildete sich relativ schnell eine Schlange. Im Hofladen wurden Spargel und Erdbeeren gekauft, gemalt und in Gelis Kaffee-Ecke geschwätzt. „Wir wollen im Dorf aktiv sein. Bei solchen Aktionen können wir den Alfterern unseren Hof näherbringen. Immer wieder sind neue Gesichter dabei“, freute sich Juniorchef Markus Mandt.

Ein bayerisches Schmankerl erwartete die Radler bei Möbel Kurth. Unter dem Motto „Mir san mim Radler da“ hatte Eventköchin Catia De Luca-Schreiber Köstlichkeiten wie Obazda, Fleischkäse und Kaiserschmarrn gezaubert, für Chryssoula Gierlich-Boufidou, Anne Lamsfuß und Sibille Engels, ein Damentrio, das sich beim Tourenstart erst kennengelernt hatte, eine ausgesprochen leckere Abwechslung.

Den Aktionsradius erweitern

„Ich möchte mit meinem E-Bike sukzessive meinen Radius erweitern“, erzählte die Duisdorferin Gierlich-Boufidou. Ihr Zweirad nutzt die 70-jährige mittlerweile auch zum Einkaufen. 20 Kilometer fährt auch Sibille Engels täglich mit ihrem Rad, um „mich zu bewegen und zugleich an der frischen Luft zu sein“.

Einige Teilnehmerkarten stempelte Claudia Wolters vom Landgasthof „Zur Linde“ in Volmershoven-Heidgen schon relativ früh am Tag. Denn es gab auch Radfahrer, die die Strecke an der letzten Station begannen und dann Richtung Alfter-Ort fuhren. Claudia Wolters betreibt den Landgasthof als zweites Standbein neben dem Schaustellerberuf erst seit 2020. Apfelkuchen und Bratwurst bot sie am Sonntag an. „Ich hoffe, dass wir durch solche Events bekannter werden“. Stempel erhielten die Teilnehmer auch im Haus der Alfterer Geschichte, bei Möbel Kurth, am Johannishof der Alanus Hochschule, in der Genuss-Schule Alfter, in der Galerie Conrad, bei Fahrrad Strack und im Stellwerksmuseum Bahnhof Witterschlick.

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