Flüchtlinge in Alfter-Gielsdorf „Auf die Menschen zugehen“

Alfter-Gielsdorf · Gielsdorfer wollen sich um Flüchtlinge im Gebäude der Schule An der Wicke kümmern.

 Setzen ein Zeichen für Integration: Rund 30 Gielsdorfer stehen vor der Schule An der Wicke.

Setzen ein Zeichen für Integration: Rund 30 Gielsdorfer stehen vor der Schule An der Wicke.

Foto: Christoph Meurer

Für Diskussionen hat in Gielsdorf der Vorstoß einer Bürgerinitiative gesorgt. Wie berichtet, fordern Gielsdorfer ein Sicherheitskonzept für die geplante Unterbringung von Flüchtlingen im Gebäude der Schule An der Wicke. Dazu hatten sie kürzlich Bürgermeister Rolf Schumacher 189 Unterschriften überreicht.

Unter anderem sprechen sich die Initiatoren für einen Sicherheitsdienst für die Unterkunft, eine Identitätskontrolle der Flüchtlinge sowie eine Polizeipräsenz rund um die Uhr aus. Auch heißt es in ihrem Schreiben, dass sie eine Unterbringung ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ablehnen. Hintergrund seien die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln sowie die Verhaftung von Menschen unter Terrorismusverdacht aus Flüchtlingsunterkünften.

„Das ist ein falsches Zeichen“, findet Rainer Nolte: „Warum fordert man Dinge, die nicht erfüllbar sind?“ Wie die Initiatoren der Bürgerinitiative wohnt auch er in Gielsdorf. Zusammen mit Nachbarn hatte er nun vor das Schulgebäude eingeladen, um über das Anliegen der Bürgerinitiative zu sprechen. Dazu bemängelt er, dass im Schreiben der Bürgerinitiative das Wort „Integration“ nicht vorkommt. Nolte: „Ich glaube, man kann sich und die Schutzsuchenden am besten durch Integration schützen.“

Positive Rückmeldungen

Rund 30 Menschen waren dem Aufruf gefolgt. Dabei war vor allem die Integration der Menschen, die möglicherweise im Gebäude untergebracht werden, Thema. Es sei sehr wichtig, auf die Menschen zuzugehen, meinte Jutta Stürzl, die sich bereits um Flüchtlinge in Alfter kümmert. Man bekomme sehr positive Rückmeldungen. Die Menschen seien so dankbar, so Stürzl weiter. Das sah Fatiha Osslam ähnlich. „Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht“, sagte sie.

Wie berichtet, geht die Gemeindeverwaltung zurzeit davon aus, dass bis Ostern keine Flüchtlinge im aktuell leerstehenden Gebäude der Schule An der Wicke untergebracht werden. Für Nolte steht indes schon jetzt fest: „Wir wollen auf die Menschen zugehen.“ Zugleich betonte er: „Wir wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative auf keinen Fall in die rechte Ecke stellen. Ich glaube, dass sie über ihr Ziel, Schutz zu fordern, hinausgeschossen sind.“ Aus diesem Grund wolle man auch den Dialog mit der Bürgerinitiative. Gielsdorf solle nicht gespalten werden.

Von den Initiatoren der Bürgerinitiative war allerdings niemand zu dem Gedankenaustausch vor dem Schulgebäude erschienen. Im Gespräch mit dem GA betonte einer der Initiatoren, der weiterhin ungenannt bleiben möchte, dass sie auf keinen Fall in die rechte Ecke gestellt werden möchten. Es gehe schlichtweg um gewisse Ängste und um ein Bedürfnis nach Sicherheit: „Wir haben nichts gegen Flüchtlinge. Es geht uns um den Schutz für Bürger und Flüchtlinge.“

Darüber hinaus berichtete er, dass er einer Bitte von Bürgermeister Rolf Schumacher entsprochen habe. Dieser hatte – als die Initiative die Unterschriften überreicht hatte – daran erinnert, dass bei einer Bürgerversammlung angeregt worden sei, ein Willkommensfest für die Flüchtlinge zu organisieren. Im Gespräch mit der Initiative hatte Schumacher dazu aufgefordert, eine Person zu suchen, die dieses Fest federführend organisieren würde. Wie der Mitinitiator der Initiative nun sagte, habe er dahingehend einen Kontakt vermittelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort