Internet in Oedekoven und Impekoven Ausbau mit Einschränkungen

ALFTER · Enttäuschung im Alfterer Ausschuss für Wirtschaft: Die Deutsche Telekom baut in diesem Jahr nur in Impekoven und Oedekoven die Breitbandversorgung aus.

 Eine hundertprozentige Flächenabdeckung hat die Telekom nicht in der Gemeinde Alfter geplant.

Eine hundertprozentige Flächenabdeckung hat die Telekom nicht in der Gemeinde Alfter geplant.

Foto: dpa

Ob und wo sich die Vectoring-Technik mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) wirtschaftlich auch in Witterschlick, Gielsdorf und Alfter-Ort rechnet, ist offen geblieben.

"Das ist ein Fliegenschiss, den Sie uns da anbieten. Ich hätte mit mehr gerechnet", reagierte Ausschussvorsitzender Wilhelm Windhuis (Grüne) auf die Pläne. Einzelheiten dazu hatte im Ausschuss Anja Oppermann vom Infrastrukturvertrieb Breitbandausbau der Telekom präsentiert.

Danach wurde dem Telekommunikationsunternehmen die bei der Bundesnetzagentur beantragte Aufrüstung der Kabelverzweiger mit Vectoring-Technik für das Ortsnetz 02 28 genehmigt. Diese Vorwahl gilt nicht nur in Bonn, sondern auch in den Alfterer Ortschaften Impekoven und Oedekoven, in Teilen von Gielsdorf, Witterschlick und Volmershoven. Doch eine hundertprozentige Flächenabdeckung hat das Bonner Unternehmen nicht geplant.

Wie Oppermann erläuterte, müsse die Telekom als börsennotiertes Unternehmen die Wirtschaftlichkeit der Investition sicherstellen. Unter diesem Gesichtspunkt wurden die in Frage kommenden Kabelverzweiger im Ortsnetz 0228 auch in der Gemeinde Alfter überprüft. Kriterien waren unter anderen die Nachfrage, Kaufkraft und Besiedlungsdichte im Umfeld der jeweiligen Kabelverzweiger.

Für den Ausbau in diesem Jahr wurden vorerst nur Teile Impekovens und Oedekovens als lohnenswert betrachtet. Eine straßengenaue Auskunft konnte Oppermann nicht geben. Was 2016 in Witterschlick und Volmershoven umgesetzt werden könnte, blieb ebenso offen wie ein Ausbau der Vectoring-Technik in Alfter-Ort und Teilen von Gielsdorf.

Für das Ortsnetz 0 22 22 hat die Telekom den Ausbau zwar ebenfalls beantragt, doch welche Gebiete der Gemeinde Alfter mit dieser Ortsvorwahl davon profitieren könnten, wusste Oppermann nicht zu sagen. Das letzte Wort darüber, wer den Ausbau vornehmen darf, hat die Bundesnetzagentur. Gegen deren Entscheidung können Mitbewerber Widerspruch einlegen. Nach einer Genehmigung muss es auf jeden Fall schnell gehen.

Innerhalb eines Jahres muss die neue Infrastruktur stehen. Die erforderlichen Bauarbeiten in Impekoven und Oedekoven wurden daher bereits mit der Gemeinde Alfter abgestimmt und sollen nach Ostern beginnen. Dafür sind Tiefbauarbeiten auf 2,5 Kilometern Länge erforderlich.

Insgesamt sollen 11 500 Meter Glaskabel von Vermittlungsstellen zu Verzweigern gelegt werden. Acht Multifunktionsgehäuse werden mit der Vectoring-Technik aufgerüstet und fünf weitere Gehäuse mitversorgt. Von dort bis zum Endverbraucher läuft die Verbindung weiterhin über die bestehenden Kupferkabel.

Die neue Technik sorgt aber dafür, dass Störfrequenzen auf dieser "letzten Meile" zum Endverbraucher verringert werden. Dadurch wird die Internetverbindung schneller. Wie viel letztlich beim Kunden ankommt, hängt von der Länge der Kupferkabel ab und davon, wie viele Adressen am Verzweiger dranhängen. Ende November soll der Ausbau in Impekoven und Oedekoven abgeschlossen sein.

In Witterschlick und Volmershoven-Heidgen hatte 2012 der Energieversorger RWE die Breitbandanbindung verbessert und rund 5,5 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. In Teilen dieser Orte stehen nun bis zu 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung statt bisher höchstens zwei Megabit. Eine zweite Ausbaustufe, zu der RWE bereit war, scheiterte am mangelnden Interesse der Bürger. Die benötige Zahl von 157 Vorregistrierungen für die Nutzung der schnelleren Breitbandversorgung kam nicht zustande.

Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, so die einstimmige Empfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, soll sich deshalb hinter Forderungen der Freien Wähler stellen, die mehr Engagement von der Gemeindeverwaltung zur Verbesserung der Breitbandversorgung beantragt haben.

Denn in der Gemeinde Alfter gibt es eine nahezu flächendeckende Breitbandversorgung nur bis zu zwei Megabit pro Sekunde, was für eine zeitgemäße Internetnutzung viel zu wenig ist. Downloadraten zwischen 16 bis zu 50 Megabit pro Sekunde fehlen noch in fast einem Viertel der Alfterer Haushalte.

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