Künstlerinnen-Gruppe Gedok Bonner Künstlerinnen stellen im Schlosspark Alfter aus
Alfter · Der Arbeitskreis „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“ zeigt ab dem 22. August Skulpturen und Fotografien von Bonner Künstlerinnen im Schlosspark Alfter. Der 1,3 Hektar große Park ist als Privatbesitz sonst nicht öffentlich zugänglich.
Baumgesichter, Wälder und ein Blitz aus Stahlblech: 27 Skulpturen und Fotografien werden bald den Alfterer Schlosspark verschönern. Acht Wochen lang hat der Arbeitskreis „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“ des Fördervereins Haus der Alfterer Geschichte in Kooperation mit der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer Bonn (Gedok) die Ausstellung organisiert.
Noch laufen die letzten Vorbereitungen für die Vernissage am Sonntag, 22. August. Dann haben die Bürger von 13.30 bis 18 Uhr Gelegenheit, nicht nur die unterschiedlichsten Exponate in Augenschein zu nehmen, sondern auch über die ausgedehnte Grünfläche zu schlendern, die seit 2009 für die Öffentlichkeit gesperrt ist. „Mit der Ausstellung wecken wir den Park quasi aus seinem Dornröschen-Schlaf“, sagte die Leiterin des Arbeitskreises Diane Ihlefeldt.
Eigentlich sollte die Veranstaltung bereits im vergangenen Jahr stattfinden – Corona verhindert das. Und so waren Ihlefeldt und Waltraud Pritz, Gedok-Fachbereichsleiterin Bildende Kunst, mehr als zufrieden, als die ersten Werke am Samstag auf dem weiträumigen Areal aufgestellt wurden. So legte auch Petra Kulcsar noch letzte Hand an den Aufbau ihrer Bilderstände. Der künstlerische Fokus der Mehlemerin liegt auf Landschafts- und experimenteller Fotografie. Stundenlang streift die 70-jährige durch den Kottenforst, um „Gesichter in den Bäumen zu sehen, die ich dann fotografiere“.
Arbeitskreis will Geist der Donnerstag-Gesellschaft aufleben lassen
Dass Malerei und Fotografie sich immer ähnlicher werden, findet Ellen R. Dornhaus: „Mit Photoshop kann man Farbe und Form verändern.“ Sie hat noch an der Düsseldorfer Kunstakademie zu Zeiten des berühmten Künstlers Joseph Beuys Malerei studiert. Seit 15 Jahren ist die Wachtbergerin Fotografin. Sie ist in der Ausstellung mit drei Werken vertreten, auf einem wird ein Harvester beim Entasten gezeigt. Zwischen den Bäumen hängt ein vielarmiger Blitz aus Stahlblech. „Dies irae“ heißt das Werk von Irmelis Hochstetter, mit dem sie auf Unwägbarkeiten hinweisen möchte, die „einen wie ein Blitz aus heiterem Himmel treffen können“.
Für die Donnerstag-Gesellschaft ist es die zweite Ausstellung seit 2019 – damals war es eine Veranstaltung im Schloss. Mit der Neuauflage ihrer Gesellschaft – der dazugehörende Arbeitskreis wird ausschließlich von Bärbel Steinkemper, der Vorsitzenden des Fördervereins, Ihlefeldt, Alexandra Runge und Schlossverwalterin Luise Wiechert getragen – soll das Schloss wieder mehr ins Zentrum der Alfterer Kunst rücken. Langfristig setzt Ihlefeldt auf mehr Mitglieder im Arbeitskreis, denn die geplanten jährlichen Veranstaltungen brauchen Unterstützung. „Wir möchten den Spirit der ursprünglichen Donnerstag-Gesellschaft (1947 bis 1950) wieder aufleben lassen und Schloss Alfter wieder zu einem besonderen kulturellen Treffpunkt entwickeln“, sagte Ihlefeldt.
Mitglied im Arbeitskreis werden: www.donnnerstag-gesellschaft.org. Anmeldungen für Besucher der Ausstellung: info@donnerstag-gesellschaft.org. Öffnungszeiten: Sonntag, 22. August, bis Sonntag, 19. September, samstags und sonntags, 11 bis 18 Uhr, und nach Vereinbarung. Eintritt frei.