"Alfterer Superzeitung" Auszeichnung für Nachwuchsredakteure

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Schülerzeitung der Förderschule aus Alfter gewinnt beim Wettbewerb der Jugendpresse Deutschland und wird von Landrat Sebastian Schuster im Kreishaus empfangen.

Rot-grüne Buttons mit der Aufschrift „Alfterer Superzeitung“ tragen die neun Schüler, die sich im Siegburger Kreishaus präsentieren. Sie sind Teil des Redaktionsteams der Schülerzeitung der Vorgebirgsschule Alfter. Und sie haben bei dem Wettbewerb der Jugendpresse Deutschland gewonnen. Der Contest heißt: „Kein Blatt vor den Mund nehmen.“ Nach der Preisvergabe in Berlin wurden die Nachwuchsredakteure nun auch von Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster gewürdigt.

Zum Wettbewerb reichten insgesamt 1900 Schulen ihre Arbeiten ein. Die „Alfterer Superzeitung“ gewann in der Kategorie Förderschulen. Die Ehrung fand vor zwei Wochen in Berlin statt, aber schon im Frühjahr war klar, dass die Zeitungs-AG der Vorgebirgsschule Alfter den Preis gewonnen hat. Mit der Sommerausgabe von 2016 überzeugten die Schüler die Jury der Jugendpresse sowie die Kultusministerkonferenz. „Es ist eine große Chance, dass wir als Team so weit gekommen sind“, sagt Can Tobias Agnat, der momentan die Rolle des Chefredakteurs inne hat.

Berichte sollen leicht zu lesen und erfassen sein

Die Schüler treffen sich jeden Freitag für anderthalb Stunden. Die Ausgaben erscheinen zwei Mal im Jahr: im Sommer und im Winter. Am Anfang jedes Halbjahrs beraten die Schüler die Themenauswahl. Obwohl die Lehrer den Prozess begleiten, kommen die Themen hauptsächlich von den Schülern selbst. So können sie an etwas arbeiten, was sie selbst interessiert. Jeder sorgt für seine eigenen Berichte, obwohl in der AG der Förderschule Teilnehmer integriert sind, die gar nicht schreiben können. Sie diktieren dann ihre Gedanken und Ergebnisse einem anderen oder erstellen Bildergeschichten.

Für alle soll die Zeitung leicht zu lesen und erfassen sein: Die Berichte sind in kleine Abschnitte gesplittet und werden mit vielen Bildern auf bunt gestalteten Seiten abgedruckt. Außerdem sind die einzelnen Silben zur besseren Lesbarkeit farbig markiert. Während die Schüler die Texte am Computer abtippen, gestalten sie das Layout manuell: Sie kleben ausgedruckte Texte, Fotos und Zeichnungen auf bunte Papierbögen, die schließlich beim Druck vervielfältigt werden. Die Aufgabe ist ein Nervenkitzel, so Imke Busch, eine der leitenden Lehrkräfte: „Die Fenster sind zu, niemand darf niesen, niemand darf atmen“, berichtet sie lachend. Deshalb bezeichnen die Schüler ihre Begleiter auch als die Klebepolizei.

Die Zeitungen werden jeweils zwei Tage lang vor Ort verkauft. Der Erlös daraus geht an die Redaktion. Davon kaufen die Mitglieder neue Ausstattung für ihre Redaktion. Ab und zu dürfen sich die Schüler aber auch mal ein Eis gönnen – oder, wie zur Feier des Tages anlässlich der Auszeichnung, ein Glas alkoholfreien Sekt.

Etwa 3500 Euro fallen pro Ausgabe durch den Druck an. Das Geld stammt von Sponsoren, die das Projekt gerne unterstützen und auf namentliche Nennung verzichten.

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