Bahnstrecke in Alfter und Roisdorf Bahn plant Einrichtung von Lärmschutzwänden

Alfter/Bornheim-Roisdorf · Für von Bahnlärm geplagte Menschen im Alfterer Norden sowie in Bornheim-Roisdorf dürfte das eine gute Nachricht sein. Wie die Deutsche Bahn auf Anfrage des General-Anzeigers bestätigt, will das Unternehmen etwas gegen den Lärm entlang der Bahnstrecke tun.

„Im Rahmen des Lärmsanierungsprogramms planen wir in Bornheim und Alfter Lärmschutzwände mit einer Länge von insgesamt 2,3 Kilometern und einer Höhe von drei Metern“, teilt ein Bahnsprecher mit.

Entstehen sollen diese Wände laut Bahn in Roisdorf an der Mainzer Straße und der Custorstraße sowie in Alfter an der Weberstraße. „Die genaue Lage der Lärmschutzwände wird im Laufe dieses Jahres geplant und abgestimmt“, so der Bahnsprecher. Wie er weiter erläutert, sollen dort standardmäßige Wände entstehen, wie sie bereits tausendfach entlang von Gleisanlagen zu finden seien. Mit ihnen sollen sowohl die Geräusche der Räder als auch möglicher Lärm von Diesellokomotiven gedämpft werden. Allerdings müssen sich die Anwohner noch ein wenig gedulden.

So heißt es von der Bahn, dass die Baumaßnahme bis Ende 2016 geplant werden soll. Anschließend sollen die Anträge für das Baurecht und die Finanzierung eingereicht werden. „Der Bau der Lärmschutzwände wird dann voraussichtlich in den Jahren 2018 und 2019 stattfinden“, so der Bahnsprecher weiter. Aufgrund dieses Zeitraums könne die Bahn aktuell auch noch keine Aussagen zu den Kosten tätigen.

In einer ersten Stellungnahme begrüßen die Bornheimer Grünen den Bau der Wände. „Das ist zwar etwas weniger als erhofft, aber immerhin ist damit zu erkennen, dass etwas getan wird“, sagt Markus Hochgartz, Pressesprecher der Grünen-Fraktion im Bornheimer Stadtrat. Die in Bornheim am schlimmsten betroffenen Straßenabschnitte würden damit geschützt. „Dennoch fordern wir auch weiterhin, etwas an den Schienen und den Bremsen der Züge zu tun, nur so lässt sich wirklich flächendeckend Lärmschutz umsetzen“, so Hochgartz weiter.

Ähnlich äußert sich Rolf Beu, Landtagsmitglied aus Bonn und bahnpolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion: „Es wurde auch wirklich Zeit, dass die Deutsche Bahn etwas für den Lärmschutz an ihren Strecken in Nordrhein-Westfalen tut. Schließlich ist NRW das Bundesland mit dem meisten Bahnverkehr in ganz Deutschland“, sagt Beu mit Blick darauf, dass die Bahn nicht nur in Bornheim und Alfter, sondern auch an anderen Stellen Lärmschutzmaßnahmen umsetzen will. Das könne allerdings nur ein erster Schritt sein, fügt Beu hinzu. Es sei eine umfassende Lärmsanierung an allen Strecken in NRW mit Güterverkehr notwendig. Ebenso wie eine Optimierung des vorgesehenen Lärmschutzes an den Neu- und Ausbaustrecken. Zuletzt fordert auch Beu die schnellstmögliche Ausstattung aller Güterwaggons mit den sogenannten Flüsterbremsen.

Sowohl in Alfter als auch in Bornheim müssen die politischen Gremien noch beteiligt werden und ihr Einverständnis für den Bau geben. Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler rechnet aber nicht damit, dass es Einwände geben werde. Schließlich habe es in der Vergangenheit von vielen Seiten Forderungen nach Lärmschutz an den Bahngleisen gegeben. „Ohne die genauen Pläne bislang zu kennen, freue ich mich, dass der Lärmschutz kommt“, sagt wiederum der Alfterer Bürgermeister Rolf Schumacher.

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