Bauen in Alfter Kita und Studentenwohnheim bestehen größtenteils aus Holz

Alfter · Beeindruckt zeigte sich NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach von zwei Bauprojekten in der Gemeinde Alfter. Die Gebäude wurden größtenteils aus Holz gebaut.

 Ministerin zu Besuch: (v.l.) Norbert Lehna, Ina Scharrenbach, Rolf Schumacher, Sebastian Schuster, Oliver Krauß und Raimar Molitor an der künftigen Kindertagesstätte.

Ministerin zu Besuch: (v.l.) Norbert Lehna, Ina Scharrenbach, Rolf Schumacher, Sebastian Schuster, Oliver Krauß und Raimar Molitor an der künftigen Kindertagesstätte.

Foto: Axel Vogel

Mehr Holzbauten wünscht sich NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach für die Zukunft. Daher zeigte sich die CDU-Politikerin am Freitag auch ganz begeistert bei ihrem Besuch in Alfter. Bürgermeister Rolf Schumacher zeigte ihr mit der Kindertageseinrichtung in Oedekoven und dem neuen Studentenwohnheim „Jaimee“ neben der Alanus Hochschule am Campus II gleich zwei Projekte, bei deren Bau viel Holz Verwendung findet.

Scharrenbach gratulierte der Gemeinde Alfter in Anwesenheit von Landrat Sebastian Schuster und MdL Oliver Krauß, dass der Gemeinderat bei der Planung der Kita Mut bewiesen habe, baulich neue Wege zu gehen. „Durch diese Bauweise wird der CO2-Fußabdruck reduziert und das Wohlbefinden in solchen Räumen ist besonders gut ist. Je mehr Beispiele wir haben, umso mehr Bauherren finden sich auch“, betonte die Ministerin.

Kita soll im Juni starten

Stolz zeigte sich auch Schumacher, dass die Kita nach mehrmonatiger Bauverzögerung wegen coronabedingter Lieferschwierigkeiten nun im Juni/Juli an den Start gehen soll. 65 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren werden dann in vier Gruppen auf zwei Etagen spielen können. Eine Gruppe ist als integrativ vorgesehen. Alle Plätze sind bereits vergeben, die Dringlichkeit des Bedarfs zeigt eine Warteliste.

Rund 4,4 Millionen kostet die Einrichtung, die unter anderem mit Photovoltaikanlage für den Eigenstromverbrauch, zentraler Wärmeerzeugung über elektrische Wärmepumpen und flächendeckender Fußbodenheizung ausgestattet ist. Es ist eine vorgefertigte Holzbauweise, so dass man bereits zu einem frühen Zeitpunkt Konzeptions- und Planungssicherheit hat.

120 Wohnungen für Studierende

„Man muss sich beim Bauen umstellen“, stellte Architekt Stavros Chatzoudis von der WG Rhein-Erft Wohnungsbaugesellschaft fest. Für Sebastian Adams vom gleichnamigen Niederzissener Holzbau-Fertigbau-Unternehmen war die Errichtung durch die verdreifachte Teuerung von Holz kein einfaches Jahr, denn durch den Festpreis mit der Gemeinde „müssen wir nun sehen, wir den Verlust auffangen können“, merkte der 35-jährige Juniorchef an.

Klein, aber fein sind die Studenten-Appartements an der Villestraße geworden. In über 100 Wohnungen sind bereits Frauen und Männer eingezogen, die verbliebenen 20 werden Anfang April bezogen. Und so zeigten sich die Gäste aus Land, Region und der Gemeinde bei der Besichtigung eines Modell-Appartments ausgesprochen beeindruckt, zumal auch die „Möbel aus der Region stammen", erzählte Eric Schütz, der gemeinsam mit seiner Frau Sabine das zehn Millionen Euro teure Projekt „Jamee“ finanziert hat.

Konzept wird angenommen

Die Studenten werden unter dem Zeichen der Jakobsmuschel wohnen. Der Name ist dabei Programm, denn die Route nach Compostela, auf Englisch „Way of Saint James“, ist ein Pilgerweg. Wie dort befinden sich auch Studenten auf ihrer Reise zu einem Ziel. Die Bauweise spiegelt das Konzept des Troisdorfer Unternehmens Gerling&Schütz wieder: naturverbunden, umweltschonend und ressourcenbewusst. „Die Resonanz zeigt, dass das Konzept gut angenommen wird“, freute sich Eric Schütz, der weitere nachhaltige Gebäude in der Region Köln-Bonn plant.

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