Unwetter in Alfter "Bei Starkregen saufen die Anwohner ab"

ALFTER · Der Wolkenbruch, der am Donnerstag auch über Alfter niederging, hat die CDU-Fraktion im Gemeinderat zu einer Anfrage an Bürgermeister Rolf Schumacher veranlasst. Der Rat hatte vor einiger Zeit beschlossen, am Schloßweg einen Entlastungsgraben zu bauen, der das Wasser bei starkem Regen von der freien Fläche ableiten soll, um so zu verhindern, dass es von den Feldern wie bis jetzt weiter in die Kronenstraße und den Görresbach abfließt.

 Auch am Herrenwingert in Alfter staute sich am Donnerstag das Wasser, das den Schloßweg herunterschoss.

Auch am Herrenwingert in Alfter staute sich am Donnerstag das Wasser, das den Schloßweg herunterschoss.

Foto: Roland Kohls

Nun bittet die Alfterer CDU-Fraktion Schumacher, dem Rat in der nächsten Sitzung am Donnerstag, 11. Juli, mitzuteilen, welche Bemühungen die Gemeinde Alfter bei den beteiligten Behörden und Institutionen wie der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), Regierungspräsidium, Untere Wasserbehörde und bei eventuell anderen Beteiligten unternommen habe, um den Entlastungsgraben schnellstmöglich zu realisieren. Außerdem will die CDU wissen, wie der Stand des Verfahrens ist und der weitere zeitliche Ablauf aussehen soll.

Der Fraktionsvorsitzende Barthel Schölgens sagt: "Es ist den betroffenen Anwohnern der Kronenstraße und auch den weiter unterhalb wohnenden Bürgern nicht mehr zu vermitteln, dass sie bei Starkregen regelmäßig absaufen und sich der Lößboden, der vom Bereich Friedhof über den Schloßweg und die Kronenstraße kommt, an der tiefsten Stelle der Kronenstraße absetzt." Der Görresbach werde zusätzlich mit Wasser und Erdreich belastet. Dies habe entgegen mancher Behauptungen nichts mit der Versiegelung von Flächen und nichts mit Baugebieten zu tun. Es könne auch nicht hingenommen werden, dass beteiligte Behörden außerhalb der Zuständigkeit der Gemeinde im Tempo einer "Rennschnecke" den dringend benötigten Entlastungsgraben bearbeiteten.

Schölgens schreibt abschließend an den Bürgermeister: "Wir bitten Sie, bei den zuständigen Behörden das Problem verstärkt zu thematisieren, damit es schnellstmöglich zu einer Genehmigung kommt, so dass der Entlastungsgraben gebaut werden kann.

Vor dem Rat am 11. Juli tagt zunächst der Betriebsausschuss. In dessen Sitzung am 2. Juli (Beginn 18 Uhr, im Rathaus Oedekoven) wird den Kommunalpolitikern ein Konzept zur Minimierung der Überschwemmungsgefahr zur Beratung und Beschlussfassung vorgestellt. Mit der Erstellung des Konzeptes ist vor einem Jahr das Ingenieurbüro Osterhammel in Nümbrecht beauftragt worden, das für die Bezirksregierung Köln auch die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten für den Hauptlauf des Alfterer-Bornheimer Bachs erarbeitet. Der Bach wurde von der Bezirksregierung Köln in die Liste der Gewässer mit erhöhtem Hochwasserrisiko aufgenommen. Das bedeutet für Grundstückseigentümer in den potenziell von Überschwemmung bedrohten Gebieten, dass sie nicht beliebig individuelle Schutzmaßnahmen ergreifen dürfen.

Laut Wasserhaushalts- und Landeswassergesetz herrschen in behördlich festgesetzten Überschwemmungsgebieten gewisse Einschränkungen. So dürfen etwa keine Mauern oder ähnliche Anlagen errichtet werden, die quer zur Fließrichtung des Wassers bei Überschwemmungen stehen. Auch ist es nicht erlaubt, Erdoberflächen beliebig zu erhöhen oder zu vertiefen.

"Ausnahmen vom Grundsatz sind jedoch möglich und müssen jeweils im Einzelfall geprüft werden", lautete die Antwort der Gemeindeverwaltung auf eine Anfrage der Freien Wähler zur jüngsten Ratssitzung.

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