"Dressprümmche" in Gielsdorf Beim Apfeltag lassen Bürger ihr Obst versaften

ALFTER-GIELSDORF · Auf der Gielsdorfer Heide hat sich am Dienstag alles um Äpfel und ihre Verarbeitung zu Saft gedreht. Dabei konnte jeder Bürger seine mitgebrachten Äpfel zu Apfelsaft pressen lassen.

 Mit großen Augen verfolgen die Kinder des Katholischen Kindergartens Sankt Jakobus das Pressen der Äpfel.

Mit großen Augen verfolgen die Kinder des Katholischen Kindergartens Sankt Jakobus das Pressen der Äpfel.

Foto: Wolfgang Henry

Ob als purer Apfelsaft oder als Mischgetränk mit Birnen und Quitten - 15 Familien aus Alfter und der näheren Umgebung nutzten die Gelegenheit, ihre Früchte pressen zu lassen. Zum dritten Mal in Folge richtete der Verein "Dressprümmche" den Alfterer Apfeltag neben dem Dorfgemeinschaftshaus aus.

Wie auch schon im vergangenen Jahr hatte "Dressprümmche" um die Vorsitzende Silke Stappen und das Vorstandsmitglied Constanze Schnitter die mobile Saftpresse des Streuobstwiesen-Netzwerks Nordeifel ("SoNNe") zum professionellen Versaften gemietet. Und das Waschen, Maischen, Pressen und Abfüllen lief nach einem vorher genau festgelegten Zeitplan ab.

Der war auch nötig, betrug doch die Mindestmenge an Äpfeln, die eine Familie zum Versaften abgeben konnte, 50 Kilogramm. Bei Äpfeln ergibt diese Menge zwischen 35 und 40 Liter Saft, je nachdem wie saftig die Früchte sind. Um die 2000 Kilogramm kamen am Dienstag "unter das Messer".

Einige Kilo an Äpfeln haben auch Karl-Heinz und Uschi Broch geliefert. In ihrem Garten wachsen eher die späten Apfelsorten wie Kaiser Wilhelm und Boskop, erzählten sie. "Da wir die späten Sorten haben, liegt der Presstermin in Gielsdorf für uns normalerweise zu früh. Nur in diesem Jahr hat es gepasst, da die Ernte im Garten einen Monat früher war", erklärte das Ehepaar aus Witterschlick.

Seit sechs Jahren lassen sie ihr Obst versaften, "denn nur so erhalten wir vernünftigen Saft", betonte Karl-Heinz Broch. Er schulterte einen Sack seiner Äpfel und schüttete sie vorsichtig in den Wasserbehälter der Saftpresse. Nachdem die Äpfel zunächst einmal gewaschen werden, um sie zu säubern und faule Früchte zu entfernen, werden sie durch den Schredder gejagt. Die geschredderten Äpfel werden dann als Pakete aufeinander gepresst.

"Der Saft wird anschließend grob gefiltert. So bleiben die Schwebeteile erhalten, die wichtig für den Geschmack sind", erklärte Martin Holzportz, Vorstandsmitglied der "SoNNe". Zum Schluss wird der Saft auf 78 Grad Celsius erwärmt, um ihn haltbar zu machen, so Holzportz. Abgefüllt werden die Säfte in Drei- oder Fünf-Liter-Behältnissen, die sogenannten "Bags in Boxen". Ein bis zwei Jahre wird als Mindesthaltbarkeit angegeben. "Sie kann aber auch länger sein", erklärte Karl-Heinz Broch.

Mit großen Augen beobachteten auch die Kinder des Katholischen Kindergartens Sankt Jakobus um Leiterin Heidi Heister die Verwandlung der Äpfel in Flüssigkeit. Der eine oder andere probierte das Pressen an der kleinen halbhydraulischen Handpresse der "Dressprümmche" selbst aus.

Allerdings testeten nicht alle Drei- bis Sechsjährigen den selbst hergestellten Saft. Manche trauten sich nicht, da alles zu fremd war. "Wir wollten den Kindern nur einmal zeigen, wie Apfelsaft hergestellt wird. Es passte gut zu unserem Thema Ernte", erläuterte Heister.

"Mit unserem Apfeltag wollen wir den Streuobstanbau unterstützen und die Leute animieren, ihr Obst zu Saft zu verarbeiten", sagte Stappen.

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