Sanierung für weniger Energieverbrauch Bücherei in Alfter nach einem Jahr wieder eröffnet

Alfter · Die letzten Bücherkisten sind ausgepackt: Bürgermeister Rolf Schumacher und Leiterin Franzis Steinhauer haben die Bücherei in St. Matthäus nach einem Jahr wiedereröffnet. Die energetische Sanierung des historischen Gebäudes kostete rund 500 000 Euro.

 Bei allen Beteiligten herrschte große Freude, dass die Alfterer Bücherei jetzt wieder an ihrem alten Standort am Hertersplatz eröffnen konnte.

Bei allen Beteiligten herrschte große Freude, dass die Alfterer Bücherei jetzt wieder an ihrem alten Standort am Hertersplatz eröffnen konnte.

Foto: Matthias Kehrein

Grüne Fensterläden, eine saubere Fassade, die Innenräume in Sonnengelb und Hellgrau gestrichen: Die katholische öffentliche Bücherei St. Matthäus Alfter erstrahlt in neuem Glanz. Am Mittwoch wurden nach dem Rückzug von der Kronenstraße noch die letzten Bücherkisten ausgepackt, gestern nahmen Bürgermeister Rolf Schumacher, Architekt Frank Röttgen und sein Kollege Felix Großmann vom Herseler Büro Röttgen und Thönis im Beisein von Bücherei-Leiterin Franzis Steinhauer, Brigitte Emmerich, der Vorsitzenden des Fördervereins, und Pastoralreferentin Bernadette Molzberger das Ergebnis der knapp einjährigen energetischen Sanierung in Augenschein. Mit dabei waren auch Margret und Paul Faßbender, deren Stiftung kurzfristig noch 10.000 Euro für die Anschaffung neuer Bilderbuchtröge bereitgestellt hat.

„Die energetische Sanierung schont dabei nicht nur das Klima, sondern wir profitieren auch durch geringere Energiekosten“, freute sich Bürgermeister Schumacher. Für die klimaschutzfördernde Maßnahme erhält die Gemeinde 207.000 Euro aus dem Topf des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes, 173.000 Euro muss die Gemeinde Alfter aus eigener Tasche zahlen. Dabei wurde die Energieeinsparung unter dem Aspekt des Denkmalschutzes an eine möglichst historische Restaurierung des Gebäudes gekoppelt.

Die jetzige Bücherei wurde 1865 als Schule am Hertersplatz errichtet und 1990/91 schon einmal saniert beziehungsweise restauriert – ohne allerdings den energetischen Standard zu verbessern. So war das aktuelle Bauvorhaben für einen verbesserten Wärmeschutz dringend erforderlich geworden. Da der Denkmalschutz keine wesentliche Veränderung der äußeren Fassade gestattete, wurden die Innenwände durch das Aufkleben von Calciumsilikatplatten gedämmt, die bisherigen Fenster durch Isolierglasfenster ersetzt – die Reproduktion erfolgte nach einem historischen Klassenfoto aus den 1920er- oder 1930er-Jahren – und die Fensterläden in Grün gestrichen, da „der grüne Anstrich in der Region üblich ist“, sagte Projektleiter Großmann.

Restaurierung der Fassade war aufwendig

Viel Arbeit entstand beim Mauerwerk. Denn da mussten alte Fugen entfernt, repariert oder durch neue ersetzt und die Fassade per Sandstrahl gereinigt werden. „Es ist ein rundum gelungenes Projekt. Es ist ein Riesenschritt dahin, dass wir mit der Investition bleibendes geschaffen haben“, sagte Schumacher.

Auch Bücherei-Leiterin Franzis Steinhauer fühlt sich in den nunmehr neuen Räumlichkeiten sichtlich wohl. „Wir möchten nicht nur eine von außen schöne Bücherei, sondern zugleich auch eine moderne und digitale Bücherei sein.“

Paul Faßbender verbindet mit der Bücherei in erster Linie seine Schulzeit. Besonders erinnert er sich an die „selbst genossenen“ Prügel von Lehrer Böttges: „Das war damals einfach üblich.“ Ein Mitschüler war da allerdings geschickter. Er konnte den angedrohten Schlägen entfliehen, indem er kurzerhand durch das Fenster im Erdgeschoss sprang.

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