Baupläne in Alfter-Oedekoven Bürger wollen mitreden

Alfter-Oedekoven · Die Investorengruppe Brings/Nettekoven will zwischen Châteauneufstraße und Alfterer Straße in Oedekoven vier Häuser bauen. Bürgermeister Rolf Schumacher stellte jetzt die Pläne im Alfterer Ratssaal vor.

Was hat die Investorengruppe Brings/Nettekoven zwischen Châteauneufstraße und Alfterer Straße in Oedekoven vor? Wie wird die Parkplatzsituation aussehen? Wie viele öffentlich geförderte Wohnungen sind geplant?

Um darauf Antworten zu erhalten, waren rund 150 Menschen am Montagabend in den Alfterer Ratssaal gekommen. Zwar hatte Bürgermeister Rolf Schumacher zum Dialog über verschiedene Themen den Ortsteil betreffend geladen, letztlich interessierten sich die Teilnehmer, darunter auch Ratsmitglieder, aber vorwiegend für das Bauvorhaben.

Bevor Schumacher die „Planungen des Investors“ – wie er mehrfach betonte – vorstellte, übergaben zwei Vertreter einer Gruppe von Oedekovenern den Bürgerantrag zum geförderten Wohnungsbau.

Schumacher erhielt auch die dazugehörigen knapp 1100 Unterschriften. Wie berichtet, befürchten die Initiatoren des Bürgerantrags – Anwohner, Gewerbetreibende und Freiberufler – sowie die weiteren Unterzeichner, dass ein sozialer Brennpunkt entsteht. Daher solle der gesamte geförderte Wohnbau (Förderweg A und B, siehe Info-Kasten) auf maximal 30 Prozent begrenzt werden.

150 Interessierte besuchen die Versammlung

Die Gemeinde benötige öffentlich geförderten Wohnraum, sagte ein Mann aus dem Publikum. Alle Beteiligten sollten sich aber um eine „sozialkompetente Lösung“ bemühen. Es sei bundesweiter Konsens, dass Integration nur funktioniere, wenn es eine Quote gebe, unterstrich er.

Bekanntlich planen die Investoren vier Häuser: eines zur Châteauneufstraße mit Gewerbeflächen und circa 40 freifinanzierten Wohneinheiten. Angedacht ist dort auch Service-Wohnen für Senioren und eine Tagespflege. Im Haus an der Alfterer Straße wollen die Investoren sieben freifinanzierte Wohnungen schaffen, in den Häusern dazwischen 14 bis 18 Wohnungen für den Förderweg A sowie 20 bis 24 für den Förderweg B.

Laut Schumacher brauchen die Investoren dafür die Förderzusage des Kreises. Mit dem Kreis sei abgesprochen, dass die 14 bis 18 Wohnungen das Maximum im Förderweg A seien. Einen höheren Bedarf sehe der Kreis aktuell für Alfter nicht, zumal auch in Witterschlick (14 Wohnungen) und Impekoven (zwölf Wohnungen) geförderter Wohnraum entstehe.

Über die Anzahl im Förderweg B sei noch nicht entschieden worden, so Schumacher. Darüber wolle er nun mit den Investoren sprechen und dabei auch die Anregung aus dem Publikum aufnehmen, die geförderten Wohnungen zwecks Durchmischung auf die Gebäude zu verteilen. Zugleich erläuterte Schumacher, dass eine Baugenehmigung nicht verwehrt werden könne, wenn der vorgelegte Bauantrag den Vorgaben des Bebauungsplans entspreche.

Verschiedene Anwesende sprachen das Gebäude schräg gegenüber dem Rathaus an, in dem sich auch geförderte Wohnungen befinden. Dieses sei von den gleichen Investoren errichtet worden und in einem schlechten Zustand hieß es. Schumacher sagte, dass das Haus mittlerweile einen anderen Besitzer habe. Es gebe Überlegungen für eine Grundsanierung. Das glaube er erst, wenn es so weit sei, entgegnete ein Mann.

Stichwort Parkplätze

Laut Vorgaben müssen 85 Stellplätze für die bisher zwischen Châteauneufstraße und Alfterer Straße vorhandenen Häuser geschaffen werden sowie weitere für die Neubauten. Laut Plan fehlen 50 Parkplätze, meinte ein Mann. Eine Frau befürchtete, dass möglicherweise auf der Rathauswiese Parkplätze entstehen könnten. Schumacher erläuterte, dass es noch keine detaillierte Planung gebe, die Investoren aber ausreichend Plätze schaffen müssten.

Entschieden trat der Bürgermeister einer Frau entgegen, die sagte, dass sie den Eindruck habe, dass die gesammelten Unterschriften einfach zur Seite gelegt würden. Er unterstütze das Grundanliegen des Bürgerbegehrens, so Schumacher. Nun gelte es gemeinsam, nach Lösungen zu suchen. Wie er später dem GA erläuterte, solle der Bürgerantrag im Haupt- und Finanzausschuss behandelt werden. Dessen nächste Sitzung findet am Donnerstag, 1. September (18 Uhr, Ratssaal), statt.