Info zu Ein-Euro-Jobs Bürgermeister besuchen das Jobcenter Rhein-Sieg

ALFTER/BORNHEIM · "Jeder Arbeitslose ist einer zu viel", sagte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher. Mit seinem Kollegen aus Bornheim, Wolfgang Henseler, war er am Mittwoch in die Geschäftsstelle des für beide Kommunen zuständigen Jobcenters Rhein-Sieg in Alfterer gekommen.

 In Alfter (v.l.): Ute Steffen (Gemeinde Alfter), Wolfgang Henseler, Ralf Holtkötter, Markus Jüris, Sabine Zilger (beide Gemeinde Alfter), Rolf Schumacher und Natascha Nagel vom Jobcenter.

In Alfter (v.l.): Ute Steffen (Gemeinde Alfter), Wolfgang Henseler, Ralf Holtkötter, Markus Jüris, Sabine Zilger (beide Gemeinde Alfter), Rolf Schumacher und Natascha Nagel vom Jobcenter.

Foto: Christoph Meurer

Gemeinsam informierten sie sich über die Leistungen des Centers.

Das Jobcenter kümmert sich um Menschen, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beziehen. "Unsere Aufgabe ist, dass die Menschen ihr Geld bekommen", erläuterte Ralf Holtkötter, Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Sieg. "Ebenso wollen wir Menschen in die Lage versetzen, ihr Leben mit eigener Arbeit zu gestalten." Zu den verschiedenen Maßnahmen des Jobcenters, um das zu erreichen, gehört auch die sogenannte Arbeitsgelegenheit, im Volksmund Ein-Euro-Job genannt.

Deren Ziel ist es, Menschen an den regulären Arbeitsmarkt heranzuführen. Rund zehn Prozent der Ein-Euro-Jobber fänden unmittelbar wieder einen regulären Job, sagte Holtkötter. In erster Linie gehe es aber darum, eine geregelte Tagesstruktur zu vermitteln.

Nach Angaben von Schumacher hat die Gemeinde Alfter 20 Ein-Euro-Job-Plätze, etwa in Altersheimen, Kindergärten oder Büchereien. "Es geht nicht darum, billige Arbeitskräfte zu erhalten", fügte Henseler hinzu. Es handle sich um eine sozialpolitische Maßnahme, um Menschen auf den Beruf vorzubereiten.

Bei der Stadt Bornheim gebe es aktuell keine Ein-Euro-Jobs, sagte Henseler. Grund dafür seien grundsätzliche Vorbehalte der Personalvertretung. Früher habe es solche Jobs in der Stadt gegeben, sagte Henseler. Gerne würde er einen neuen Versuch starten.

In der Tat gibt es von verschiedenen Seiten Kritik an der Maßnahme. Ein Argument lautet, dass Ein-Euro-Arbeitskräfte regulär beschäftige Menschen verdrängen würden - obgleich die Vorgabe lautet, dass sie nur eine zusätzliche und gemeinnützige Stelle besetzen dürfen.

"Bei Ein-Euro-Jobs ist der Grad zwischen schwarz und weiß sehr gering", befand Holtkötter. Zugleich betonte er: "Im Rhein-Sieg-Kreis hat es keinen Missbrauch gegeben." Nach Angaben des Jobcenters Rhein-Sieg erhalten in Alfter von rund 23.000 Einwohnern 1033 Menschen Hartz IV. In Bornheim sind es 2089 Personen bei rund 48.000 Einwohnern.

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