Obsthof Mager in Impekoven BUND bietet Exkursionen zu Bienen an

ALFTER-IMPEKOVEN · Bei zwei Exkursionen auf dem Naturhof Wolfsberg von Heike und Andreas Mager in Alfter-Impekoven erläuterte Achim Baumgartner, Sprecher des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), welche Bedeutung Wild- und Honigbienen im Ökosystem haben.

"Streuobstwiesen bieten eine optimale Lebensgrundlage für Bienen. Sie verfügen über eine vielfältige Mischung aus Sträuchern, Bäumen und abgestorbenem Holz und auf den Wiesen blühen nicht nur zur Obstbaumblüte artenreiche Pflanzen, die für die Bienen Nahrung anbieten", so Baumgartner.

Auf dem Obsthof der Familie Mager stehen auf rund 30 Hektar Fläche rund 100 000 Bäume, die jedes Frühjahr bestäubt werden müssen. Auf einer Apfelplantage hat der Imker Detlef Römer aus Malbergweich in der Eifel zwischen den Niederstammbäumen 20 Honigbienenvölker angesiedelt, die einen Teil der Bestäubung übernehmen. Zu ihnen gesellen sich Wildbienen und Hummeln.

Honigbienen können gezielt an einer Stelle ausgesetzt werden. Wildbienen sind schon bei drei Grad unterwegs, um Nektar zu sammeln, während Honigbienen es wärmer lieben. Ab acht Grad sind auch sie auf der Suche nach Nektar und ernten einen Baum nach dem anderen ab. Wildbienen sind auch schon vor der eigentlichen Obstbaumblüte hungrig und finden auf Streuobstwiesen Nahrung in Form früher Blüten und Zwiebelpflanzen.

Streuobstwiesen sind wirtschaftlich für einen Agrarbetrieb nicht realisierbar, weil die Bäume sehr hoch sind, die Ernte mit der Leiter relativ gefährlich ist und diese Kulturform bedeutend mehr Platz beansprucht. Doch für Andreas Mager steht fest: "Es ist viel Wissen verloren gegangen, das eine ganze Reihe von Landwirten sowohl mit konventionellem als auch mit ökologischem Anbau hier in der Region wieder in ihre Arbeit einbeziehen möchte."

Das Ziel sei es, die natürlichen Bedingungen eines funktionierenden Ökosystems auf die landwirtschaftliche Nutzung zu übertragen. "Denn", so Mager, " die Artenvielfalt bringt auch in verregneten Jahren bessere Erträge."

Um den eigenen Garten für Wildbienen attraktiver zu machen, hat Achim Baumgartner ein transportables Bienenhotel für die Teilnehmer der Exkursion mitgebracht, das jeder schnell selber bauen kann. In eine leere, saubere Konservendose hat der Naturschützer hohle Bambusstäbe dicht an dicht gepresst. Darin können Wildbienen ihre Nester anlegen.

Wildbienen stechen nicht

In Deutschland leben mehr als 550 verschiedene Wildbienenarten, die wilden Verwandten der Honigbiene. Dazu gehören die Hummeln, Pelz-, Zottel-,Sand- und Seidenbienen und eine Vielzahl von kleinen und unscheinbaren Arten, die man leicht mit Fliegen oder Wespen verwechseln kann.

Als Blütenbestäuber haben Sie einen enormen Wert für den Menschen und die Natur. Wildbienen gehören innerhalb der großen Insektengruppe der Hautflügler zu den Stechimmen. Charakteristisch sind zwei Paar durchsichtige Flügel, eine "Wespentaille" und ein Stachel. Doch Bienen sind von sich aus nicht angriffslustig, die kleinen Wildbienenarten können die menschliche Haut mit ihrem Stachel gar nicht durchdringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort