Freie Christliche Schulen Bonn/Rhein-Sieg "Campus Klostergarten" sorgt in Alfter weiter für Debatten

Alfter-Oedekoven · Die Alfterer Sozialdemokraten hatten zum Bürgerdialog rund um den umstrittenen Bau der Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg geladen. Dabei wurden die Forderungen der Anwohner gebündelt.

Skeptisch sehen viele Oedekovener den geplanten Bau der Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg (FCSB) vor ihrer Haustür. Um die Meinung der Bürger über den geplanten Bau am „Campus Klostergarten“ zu erfahren, hatten die Sozialdemokraten zum Bürgerdialog an den Wendehammer des Tonweges eingeladen. Und die Anwohner nutzen die Gelegenheit, sich noch einmal intensiv mit den Plänen auseinanderzusetzen. Gekommen waren auch Eltern künftiger Schüler der geplanten Gesamtschule, die bei der Gelegenheit für den Neubau warben.

„Wir sind grundsätzlich für den Bau einer Schule, aber nicht in der Größe. Was uns im Magen liegt, ist die damit einhergehende Verkehrsproblematik“, machte Hans G. Angrick, Vorsitzender der SPD Alfter, deutlich. Er versprach, dass die Anregungen und Forderungen der Anwohner in die Meinungsbildung seiner Partei einfließen würden. Laut bisheriger Planung wollen die Freien Christlichen Schulen am Rande des Oedekovener Gewerbegebietes an der Straße Am Klosterberg eine fünf- oder viergeschossige Gesamtschule für 850 Schüler, eine Kita und eine Turnhalle bauen. Die Kosten von rund 30 Millionen Euro übernimmt ein privater Investor.

Höhe des Gebäudes ist umstritten

Die geplante Höhe des Gebäudes ist – neben der Sorge um ein erhöhtes Verkehrsaufkommen – für manche Anwohner besonders problematisch. „Das Gebäude muss den umliegenden Gebäuden angepasst werden. Wenn der Verkehr zunimmt – das ist ja dann morgens und nachmittags –, werden auch die Abgase schlimmer“, befürchten Elisabeth und Peter Stelling. Das sieht auch Bruno Friese so. Kritisch beleuchtet wurde auch das bereits vorliegende Verkehrsgutachten, das rund 600 Fahrzeuge mehr pro Tag veranschlagt. Ein zweites Gutachten solle noch einmal die Kfz-Bewegungen genau untersuchen, forderten Einige. Außerdem solle kleiner als bisher geplant gebaut werden. Es sei sinnvoller, die Schule auf mehrere Bauten zu verteilen.

Andere lehnten den Schulbau generell ab und befürworteten an dieser Stelle stattdessen eine Wohnbebauung. Ein Anwohner hatte sich schon im Vorfeld Gedanken über eine veränderte Verkehrsführung gemacht. Demnach soll die Straße Am Klostergarten bis zur K 12 als Einbahnstraße ausgebaut werden und eine Zufahrt von der K 12 bis zum Kreisel möglich sein. Voraussetzung: statt der Schule kommt die Turnhalle an den Tonweg. Einen Tausch von Schule und Turnhalle sieht Andreas Wiegel, Vorsitzender des Trägervereins der Freien Christlichen Schulen, eher skeptisch. „Das Grundstück rechts von der Kita wurde unter der Prämisse gekauft, dass dort die Turnhalle hinkommt.“

Eugen Pfennigs, der Am Tempelhof wohnt, und durch den Bau der Schule unmittelbar betroffen ist, sieht den Standort wegen der leichten Hanglage als ungeeignet an. Außerdem werde das Ortsbild von Oedekoven zerstört, befürchtet er. Für ihn löst der Neubau auch nicht das Problem einer fehlenden weiterführenden Schule, die auch die Schüler in Alfter auffängt, sondern verstärke es nur. Pfennigs: „Es entsteht ein Schultourismus, da die Schüler aus der Umgebung mit Bussen und privaten Autos gebracht werden“.

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