Kunst im Vorgebirge Cathrin Dahm-Schmidt zeigt Werke in Alfter

Alfter · Die Malerin Cathrin Dahm-Schmidt zeigt ihre Werke in der evangelischen Kirche Am Herrenwingert in Alfter. Im Mittelpunkt stehen „Frauengestalten aus der Literatur und ihre Art zu lieben“.

 Mit ihren Arbeiten: Cathrin Dahm-Schmidt. Links hinter ihr ist ein Gemälde von Effi Briest, der berühmten Romanfigur von Theodor Fontane, auf einem Pferd zu sehen.

Mit ihren Arbeiten: Cathrin Dahm-Schmidt. Links hinter ihr ist ein Gemälde von Effi Briest, der berühmten Romanfigur von Theodor Fontane, auf einem Pferd zu sehen.

Foto: Axel Vogel

Die Ausstellung in der evangelischen Kirche Am Herrenwingert in Alfter ist ein wenig ungewöhnlich. Auch wenn die Künstlerin Cathrin Dahm-Schmidt einige Landschaftsbilder zeigt, der Fokus liegt auf den „Frauengestalten aus der Literatur und ihrer Art zu lieben“. Bei der Eröffnung am Samstag erklärte die Wahl-Alfterin die Entstehung der in Acryl gemalten Porträts, die sich auf bedeutende Szenen aus der deutschen, englischen und russischen literarischen Klassik beziehen.

Ob Theodor Fontanes Effi Briest, die Dahm-Schmidt auf ihrem „Ritt in die Freiheit“ verewigt hat, Daphne du Mauriers zweite Mrs. de Winter, Lady Dedlock aus Charles Dickens' „Bleak House“, Lizzi aus Charles Dickens' „Unser gemeinsamer Freund“, die melancholische Anna Karenina von Leo Tolstoi oder die traurige Tatjana aus Alexander Puschkins „Eugen Onegin“ – jede Frauengestalt wird in einer für sie zentralen Lebenssituation gezeigt. „Ich lese sehr gerne. Und da bevorzuge ich Romane aus dem vergangenen Jahrhundert, in denen es um die Dramen vor allem der Liebe geht“, erklärte die 51-jährige gebürtige Hamburgerin.

Porträts in Acryl

So ist es kein Wunder, dass Effi Briest, die als 17-Jährige den doppelt so alten Baron von Instetten auf Betreiben ihrer Mutter heiratet, in dieser Ehe unglücklich wird, sich in eine kurze Affäre stürzt und letztlich todkrank stirbt, mit einem „Ritt in die Freiheit“ abgebildet wird. Mit einem Buch in der Hand ist Lady Dedlock zu sehen. Es ist der Moment, als sie erfährt, dass ihr einstiger, tot geglaubter Geliebter doch noch am Leben ist. „Sie hat Briefe von ihm gehabt. Man könnte sich vorstellen, dass diese Briefe im Buch liegen“, schmunzelt die Malerin, die an der Alanus Hochschule und an der Bonner Universität studiert hat.

Interessante Porträts zeigen Dahm-Schmidts Acrylbilder, die sie Abbildungen auf Fair-Trade-Kaffeepackungen nachempfunden hat. So können die Besucher den namenlosen Kaffeemann, die Frau aus Nicaragua, das indische Mädchen und Pedro kennenlernen. Auch das Bildnis eines israelischen Kindergartenkindes findet sich in der Ausstellung, das Dahm-Schmidt nach einem Zeitungsartikel gemalt hat. Landschaften pur sind das Triptychon, gemalt von der Burg Schönburg am Rhein mit Blick auf den Fluss, und das Atlantikbild.

Die Ausstellung ist bis 21. März zu sehen. Besichtigungstermine sind im Vorfeld per E-Mail unter cdahm-schmidt@web.de zu vereinbaren.

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