Das wird Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ermöglichen und Uploads bis zu 40 Mbit/s. Die alten Kupferleitungen schaffen zurzeit nur wenige Mbit/s. Zusammengenommen investieren die beiden Unternehmen dafür rund zwei Millionen Euro. Für die Gemeinde Alfter entstehen keine Kosten.

"Ich bin heilfroh, dass dieser Prozess in Gang gekommen ist", sagte Bürgermeister Rolf Schumacher am Donnerstag bei der Vorstellung des Projektes durch die Vertreter der beteiligten Unternehmen im Rathaus. Schnelles Internet bedeute eine Steigerung der Standortqualität nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Familien, Schüler und Studenten.

Von dem neuen Glasfasernetz können nach Angaben von Netcologne-Geschäftsführer Jost Hermanns 4750 Haushalte und rund 150 Firmen profitieren. Während das Kölner Telekommunikationsunternehmen den Einbau der Technik verantwortet, kümmert sich die RWE Fibernet GmbH, eine 100-prozentige Tochter der RWE Deutschland AG, um die Tiefbauarbeiten. Insgesamt werden zehn Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Nicht überall müssen dafür die Straßen aufgerissen werden.

Rainer Hegemann, Regionsleiter Rhein-Ruhr von RWE Deutschland, erläuterte, dass an den meisten Stellen mit einem Spülbohrverfahren gearbeitet werde, um die Kabel einzuziehen. Dafür müssten Straßen oder Bürgersteige nur punktuell am Anfangs- und Endpunkt geöffnet werden.

Die Arbeiten beginnen nächste Woche an der Einmündung der Kirchgasse in die Alfterer Straße in Gielsdorf. Von den Kabelverzweigern, die mit der Vectoringtechnik ausgestattet werden, läuft die Verbindung bis zum Endverbraucher zwar weiterhin über die bestehenden Kupferkabel.

Die neue Technik sorgt aber dafür, dass Störfrequenzen auf dieser "letzten Meile" zum Endverbraucher verringert werden. Dadurch wird die Internetverbindung schneller. Wie viel letztlich beim Kunden ankommt, hängt davon ab, wie weit der Kabelverzweiger vom jeweiligen Haus entfernt ist.

Um das neue Angebot zu nutzen, müssen Endverbraucher nicht zwangsläufig Kunden von Netcologne werden. Nach Angaben von Geschäftsführer Hermanns gibt es bereits erste Verhandlungen mit maßgeblichen anderen Telekommunikationsanbietern über die Mitnutzung.

In Teilen von Oedekoven und Impekoven laufen derweil die Ausbauaktivitäten der Bonner Telekom, so dass nur noch in einem begrenzten Bereich von Witterschlick ein mangelhaft versorgter Bereich bestehen bleibt. In weiten Teilen von Witterschlick und Volmershoven-Heidgen hatte RWE Fibernet 2012 die Breitbandanbindung verbessert und rund 5,5 Kilometer Glasfaser verlegt.

In Teilen dieser Orte stehen nun bis zu 50 Mbit/s zur Verfügung statt bisher höchstens zwei Mbit. Eine zweite Ausbaustufe, zu der RWE bereit war, scheiterte allerdings am mangelnden Interesse der Bürger und der dafür benötigten Anzahl von Vorregistrierungen.

Wie Bürgermeister Rolf Schumacher bekannt gab, verhandelt die Gemeinde jedoch weiter mit RWE, um die noch bestehende Versorgungslücke zu schließen. Es sei eine klare Tendenz erkennbar, dass nicht zuletzt durch den Zuzug junger Familien der Bedarf für eine schnelle Internetanbindung in Witterschlick größer werde. Deshalb denke man an eine erneute Werbeaktion. Details werde man voraussichtlich Ende des Jahres bekannt geben können.

Das Telekommunikationsunternehmen Netcologne bietet für Bürger zwei Informationsveranstaltungen zum Breitbandausbau in Alfter an. Sie finden am Dienstag, 1. September, und Donnerstag, 3. September, jeweils ab 19 Uhr im Hotel-Gasthaus "Zur Krone, Kronenstraße 17 in Alfter, statt. Weitere Informationen zu den neuen Glasfaseranschlüssen gibt es im Internet unter www.netcologne.koeln/alfter und telefonisch unter 02 21/22 22-59 84.