ADFC schaut kritische Punkte in den Alfterer Orten Die B 56 ist für Radler gefährlich
ALFTER · Radfahren in den Alfterer Ortsteilen soll attraktiver werden. Mit diesem Ansinnen hatte die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) am Freitag Politiker, Vertreter der Gemeinde und der Kreisverwaltung zur Radtour eingeladen - als Fortsetzung der ersten Tour dieser Art, die auf Vermittlung des Alfterer Verkehrspolitikers Oliver Krauß (CDU) im vergangenen Juni stattgefunden hatte.
Stand damals die Situation in Alfter-Ort auf dem Programm, ging es diesmal um Witterschlick, Impekoven und Oedekoven. Verschiedene Punkte hatte der ADFC um seinen Ortsgruppensprecher Uwe Hundertmark nach Hinweisen aus der Politik, der Bevölkerung und den eigenen Reihen auf der Agenda. Vieles davon wurde von Jan Duensing zusammengetragen, er ist begeisterter Radfahrer aus Witterschlick sowie Sachkundiger Bürger für die CDU im Ausschuss für Gemeindeentwicklung. Einige Beispiele:
Bahnhof Witterschlick
Laut Hundertmark sind dort die falschen Fahrradständer montiert. An ihnen könne nur das Vorder- und Hinterrad angeschlossen werden, nicht aber der Rahmen. "Aus Sicht der Pendler sind die Radständer auch auf der falschen Seite", sagte Duensing. Die meisten Menschen pendelten morgens nach Bonn, Fahrradständer seien aber nur auf der Seite in Fahrtrichtung Euskirchen vorhanden. Dies führe zu unnötigen Wartezeiten an der Schranke.
Hauptstraße zwischen Witterschlick und Volmershoven
Gefahren für Radler lauern etwa dort, wo die Straße Am Bockshof auf die Hauptstraße mit dem Fahrradweg trifft. Laut Hundertmark können Autofahrer, die vom Bockshof auf die Hauptstraße kommen, Radfahrer nur sehr spät oder gar nicht bemerken. "Das ist gefährlich", befand er.
Ortskern Witterschlick
Radfahren im Ortskern von Witterschlick ist nach Ansicht der Radler kein wirkliches Vergnügen. So ende der Radweg auf der Hauptstraße etwa sehr abrupt, weshalb Radler schnell auf die Straße wechseln müssten. Die Hauptstraße im Ortskern sei wiederum sehr eng. Die Ramelshovener Straße sei als Ausweichstrecke für die Fahrt von und nach Impekoven wiederum nur bedingt geeignet. Ihr Zustand sei schlecht und auch sehr eng, wenn sich Autos und Fahrräder begegnen. Eine Alternative zur Hauptstraße bestehe auch über die Raiffeisenstraße und den Kirchweg. Allerdings fehle eine Verbindung zwischen den Straßen. Diese kann laut Hundertmark aber durch die Befestigung eines vorhandenen Trampelpfads eingerichtet werden.
B56/Hauptstraße/Ahrweg
Wie Duensing erläuterte, sei es für Radfahrer, die auf dem Radweg an der B 56 aus Richtung Bonn fahren und über die Kreuzung wollen, gefährlich. Autos, die von der Hauptstraße nach rechts auf die Bundesstraße wollten, könnten nur sehr spät gesehen werden. Zudem seien die Autos nicht selten viel zu schnell.
Alfterer Straße, Ecke Chateauneufstraße
Laut Hundertmark ist der dort ankommende Rheinweg eine beliebte Verbindung von und nach Alfter-Ort, weil dadurch die L 113 und die K 12 n gemieden werden können. Allerdings sei die Einmündung des Rheinwegs auf die Alfterer Straße steil und in schlechtem Zustand. Hier solle baulich etwas getan werden.
Unter den Teilnehmern war Harald Pütz vom Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises. Er nahm die Liste aller Gefahrenstellen mit nach Siegburg. "Wir prüfen, was verkehrsrechtlich möglich ist", sagte er. Bei baulichen Fragen sei allerdings die Gemeinde am Zug. Laut Pütz können einfache Maßnahmen kurzfristig umgesetzt werden - etwa eine rote Markierung dort, wo die Hauptstraße zwischen Volmershoven und Witterschlick die Straße Am Bockshof kreuzt, um den Radweg deutlicher zu machen. An der Ecke B 56/Hauptstraße sei schon alles Mögliche getan. Es gebe auch entsprechende Hinweisschilder auf kreuzende Radler und Warmlampen.
"In Alfter ist noch viel zu tun", befand Hundertmark - auch mit Verweis auf die schlechte Note, die die Gemeinde im aktuellen Fahrradklimatest erhalten habe (der GA berichtete). Viele Straßen seien zu eng, so Hundertmark. Auch seien zu wenig richtige Radwege vorhanden. Unabhängig davon gebe es aber ein recht einfaches Mittel, um das Radeln in Alfter attraktiver zu machen: "Mein größter Wunsch ist, dass alle Verkehrsteilnehmer mehr Rücksicht aufeinander nehmen."