Die kfd öffnet am 12. September den ehemaligen Impekovener Dorfladen "Die Brötchen brachte der Hund"

ALFTER-IMPEKOVEN · Die Zeit der Tante-Emma-Läden ist vorbei - aber nicht in Impekoven. Am Samstag, 12. September, einen Tag vor dem bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dreht die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) die Zeit zurück und lädt von 10.30 bis 17 Uhr in den ehemaligen Dorfladen Nolden ein.

 Als das Waschmittel "Persil" noch 3,25 Mark kostete: Das Geschäft der Familie Nolden an der Straße Oberdorf in den 60er Jahren.

Als das Waschmittel "Persil" noch 3,25 Mark kostete: Das Geschäft der Familie Nolden an der Straße Oberdorf in den 60er Jahren.

Foto: Axel Vogel (Repro)

Mehr als stolze sechs Jahrzehnte hatte sich der Laden in der Straße Oberdorf gehalten: von 1928 bis 1995. Alles fing mit Nikolaus und Elisabeth Nolden an, die das Geschäft mit der Heirat ihres Sohnes Nikolaus im Jahr 1951 an diesen und ihre Schwiegertochter Maria Theresia "Thea" Nolden weitergaben.

Zeitweise existierte sogar eine zweite Filiale im Unterdorf in Impekoven. In dem ehemaligen Hauptgeschäft befindet sich heute die Galerie Conrad, die ihr Schaufenster für die Aktion zur Verfügung stellt.

Der Verkaufsraum wird für den speziellen "Tag der offenen Tür" der kfd nebenan, im Oberdorf 12, im früheren Lager der Geschäftsinhaber, eingerichtet. Das Haus der Alfterer Geschichte stellt Regale aus einem alten Kaufmannsladen zur Verfügung, die zurzeit noch in der Ausstellung "Alfterer Originale" zu sehen sind.

Auch Heinrich Lützenkirchen vom Impekovener Bauern- und Heimatmuseum leiht der kfd diverse Gegenstände.

Andere Ortsansässige spenden Eier, Äpfel oder Kartoffeln, die Firma Weck gibt acht Bonbongläser dazu. Abgewogen werden die Lebensmittel am 12. September mit einer nostalgischen Waage.

Ursula Becker ist die Enkelin der Ladengründer und hat von 1970 bis 1995 im Laden gearbeitet. "Frische Hefe und Gelierzucker mussten wir immer da haben", blickt sie zurück. Ihr Vater Nikolaus Nolden war durch seine Mitgliedschaft in allen Ortsvereinen, die Mutter Thea durch den Laden stets gut informiert. "Die Kunden sagten oft: Du musst das doch wissen", erzählt Becker.

Größere Plauschrunden waren in dem kleinen, gut sortierten Laden aber aus räumlichen Gründen gar nicht möglich. "Da musste jeder in Bewegung bleiben", weiß Ilse Niemeyer von der kfd.

Gerne genutzt wurde der Brötchenservice am frühen Morgen, den Nikolaus Nolden mit tierischer Unterstützung erledigte. Niemeyer: "Die Brötchen brachte der Schäferhund." Sonntags verkaufte die Familie Kuchen - eine Tradition, die die kfd-Frauen beim "Tag der offenen Tür" natürlich aufgreifen.

Auch einen Mittagstisch bieten sie an. Denn der Tag soll nicht nur für den Verkauf genutzt werden. Geplant ist ein geselliges Beisammensein, bei dem ebenso Vorlesestunden für Kinder aus alten Bilderbüchern angeboten werden.

"Die Leute treffen sich hier und erzählen alte Geschichten vom Laden, wenn sie ihn noch erlebt haben", hofft Verena Nolden von der kfd, die den "Tag der offenen Tür" zusammen mit Anja Burbiel organisiert.

Nicht nur die Ausstattung des Ladens wird dann sein wie in alten Zeiten. Auch bezahlen können die Kunden wie damals bei den Noldens in D-Mark. Der Erlös und die übrigen Lebensmittel gehen an die Flüchtlingsarbeit in Alfter.

Je nach Betrag könnten sich die Organisatorinnen zum Beispiel vorstellen, die Kosten für einen Deutschkursus zu übernehmen.

Um das Geschäft am 12. September entsprechend bestücken zu können, bittet das Team noch um Marmeladen-, Kuchen- und Lebensmittelspenden und freut sich über tatkräftige Hilfe im Laden oder auf "Omas Lese-Sessel" sowie über die Leihgabe von altertümlichen Gegenständen - sei es eine alte Kasse oder eine Kaffeemühle.

Kontakt: Verena Nolden, Tel. 02 28/64 63 66; Anja Burbiel, Tel. 02 28/3 90 68 04.

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