Planentwürfe von Alanus-Studenten Die grüne Lunge soll erhalten werden

Alfter-Oedekoven · Oedekovener Bürgerwerkstatt zum Jungfernpfad konkretisiert Ideen.

 Der Jungfernpfad in Oedekoven.

Der Jungfernpfad in Oedekoven.

Foto: Axel Vogel

Es war bereits der zweite Bürgerdialog zum Jungfernpfad, zu dem Detlef Nath von der CDU Oedekoven eingeladen hatte. Knapp 20 Teilnehmer hatten sich in der Sporthalle eingefunden. Darunter waren auch Vertreter der Parteien und Ratsmitglieder, die aber betonten, die Versammlung als Interessierte oder Anlieger zu besuchen.

Beim letzten Treffen hatten sich 30 Oedekovener Gedanken darüber gemacht, wie das etwa drei Fußballfelder umfassende Areal genutzt werden könnte. Nath hatte die Ideen nun in zehn Kategorien eingeordnet, die er vorstellte: Allgemeine Anforderungen, Bebauung, Festplatz, Freizeitgestaltung, Friedhof, grüne Lunge, Infrastruktur, Reservefläche, Sicherheit, Verkehrs- und Wegeplanung.

Diesmal bewerteten die Teilnehmer, welches die wichtigsten Punkte für sie waren und wurden auch ganz konkret: In Kleingruppen zeichneten sie in große Pläne des Gebiets ein, wie sie sich die Gestaltung vorstellen.

Nath strebt eine Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule an, dem die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt als Basis für Planentwürfe dienen sollen. Diese möchte er dann im Rathaus öffentlich auslegen, damit die Oedekovener darüber abstimmen können.

Die Gemeinde ist nicht an der Ideenwerkstatt beteiligt. Bürgermeister Rolf Schumacher habe aber signalisiert, jederzeit ansprechbar zu sein, so Nath.

Für ein Element der Platzgestaltung hat der Alfterer Rat die Mittel bereits bewilligt: Unterhalb des Katharina-von-Bora-Hauses der evangelischen Kirche soll ein Festplatz für Oedekoven entstehen.

Auf dem Gelände befindet sich auch das Gebäude der ehemaligen Hauptschule. Offen ist, ob eine Dependance der Rheinbacher Gesamtschule dort einzieht. "Es ist schwierig zu meinen, man könnte etwas anstoßen. Wir können jetzt nur Wünsche äußern", sagte eine Frau angesichts der noch ausstehenden Entscheidung und der ungewissen Nutzung der Gesamtfläche.

Andere betonten, es sei wichtig, den Bürgerwillen kundzutun. "Ich möchte denen, die das Sagen haben, meine Meinung sagen", erklärte ein Mann. Das Schulgelände wollten die Teilnehmer als potenzielle Gestaltungsmöglichkeit einbeziehen, sich aber nicht darauf fokussieren.

Alle Anwesenden konnten drei Punkte für die nach ihrer Ansicht wichtigsten Projekte auf dem Gelände vergeben. Das Ergebnis: Eine grüne Lunge zu erhalten, ist den Bürgern am wichtigsten (15 Stimmen). Unter dieses Thema hatte Nath Ideen der ersten Bürgerwerkstatt gefasst, beispielsweise "Grünflächen erhalten", "das grüne Herz Oedekovens erhalten" und "Urban Gardening", also eine gärtnerische Nutzung mit Gemüse- oder Schrebergärten.

Als Anliegen Nummer zwei kristallisierte sich die "Freizeitgestaltung" mit 13 Stimmen heraus. Vorstellen können sich die Oedekovener dabei eine Ausgestaltung des Festplatzes mit Dorfhaus und Grillplatz, ein kulturelles Zentrum sowie Flächen für gemeinsame Aktionen.

Zudem fielen die Stichworte Feste und Jugendarbeit, Abenteuerspielplatz und Skateboardbahn. An dritter Stelle rangierte die Verkehrs- und Wegeplanung mit elf Stimmen - so die Verkehrssicherheit der Grundschul- und Kindergartenkinder und die Parkplatzsituation.

Nach der Priorisierung der Kategorien vergaben die Teilnehmer noch Punkte für die Einzelmaßnahmen, die sie anschließend mit bunten Stiften auf ausgelegten Plänen einzeichneten. Eine Spielstraße, um den Verkehr zu verlangsamen, ein kulturelles Zentrum mit mobilen Wänden und Freizeitflächen für alle Altersstufen waren nur drei der Vorschläge. Ein Mann plädierte für sozialen Wohnungsbau auf einer Teilfläche des Geländes.

Nach zwei Stunden bedankte sich Nath für die "erregten Diskussionen" und sagte, er wolle bis Januar mit der Gemeinde und der Alanus Hochschule über die Ergebnisse ins Gespräch kommen.

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