"Public Climate School" Vorlesungen zum Klimaschutz an der Alanus Hochschule

Alfter. · An der Alfter Alanus Hochschule geht es diese Woche ums Klima. Dazu ist jeder eingeladen, und das dank zwei Studierenden.

 Mit dem Fahrrad: Studierende der Alanus Hochschule radeln zum Auftakt der „Public Climate School“ über den Campus 2 an der Villestraße.

Mit dem Fahrrad: Studierende der Alanus Hochschule radeln zum Auftakt der „Public Climate School“ über den Campus 2 an der Villestraße.

Foto: Christoph Meurer

Dank Dorothea Schmidt und Aaron Bangert ist in dieser Woche an der Alanus Hochschule vieles anders als gewöhnlich. Und das hat einen Grund. Es geht schließlich ums Ganze, genauer gesagt: um den Klimaschutz. Unter dem Motto „Public Climate School“ („öffentliche Klimaschule“) finden bis Freitag Lehrveranstaltungen und andere Aktionen statt, die sich allesamt mit dem Klimaschutz beschäftigen – und das öffentlich. „Alle sind eingeladen“, sagt die 25-jährige Schmidt, die im fünften Semester im Fachbereich Wirtschaft der Alfterer Hochschule studiert.

So stehen etwa Vorlesungen über klimagerechte Mobilität, den Emissionshandel, ökologisches Wirtschaften oder Klimaleugner, und „alternative Fakten“ auf dem Programm. Dazu gibt es eine Sammelaktion zur Wiederverwertung alter Handys, Filmabende, die Gründung einer Tierrechts- und Klimagerechtigkeitshochschulgruppe oder das gemeinsame Gestalten von Protestdarbietungen und Plakaten für die große Klimademonstration am Freitag in Bonn – nach Angaben der Organisatoren alles in allem rund 35 Veranstaltungen.

Aber nicht nur das. Klimaschutz kann schließlich alle Bereiche durchdringen. „Es gibt so viele Stellschrauben“, sagt Bangert (22), Wirtschaftsstudent im zweiten Semester. So gebe es in der Mensa diese Woche nur vegetarische und vegane Speisen, in der Bibliothek sei eine Leseecke mit Fachliteratur zum Klimawandel eingerichtet worden.

Von Studenten der Universität Bonn sei er auf die Idee der „Public Climate School“ an der Alanus Hochschule gebracht worden, berichtet Bangert. Zusammen mit Schmidt und durch die Unterstützung der Hochschulverwaltung hat er die Aktionswoche organisiert – mit nur vier Wochen Vorlauf. „Die Krux war, in relativ kurzer Zeit Professorinnen und Professoren dazu zu bringen, ihren Unterricht umzustellen“, erläutert Bangert.

Das Vorhaben hatte Erfolg. Mit Sicherheit auch, weil sich an der Alanus Hochschule viele Menschen mit den Zielen der Aktionswoche identifizieren können. „Die Hochschule hat sich eigentlich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben“, sagt Schmidt. Dennoch könne man noch mehr tun.

Unterstützung für das Vorhaben der Studenten gibt es bis nach oben in der Hochschulhierarchie. Er freue sich, dass die Fridays-for-Future-Bewegung von den Schulen auf die Hochschulen übergeschwappt sei, sagt Rektor Hans-Joachim Pieper. Wenn es um den Umbau der Gesellschaft hin zu größerem Klimabewusstsein gehe, sei Bildung die nachhaltigste Investition, die es gebe, meint Pieper, und betont: „Ich finde es richtig klasse, dass sich die Studierenden engagieren.“

Sich engagieren geht selbstredend auch im Privaten – etwa mit einer pflanzlichen Lebensweise, meint Bangert, oder mit dem Verzicht auf Auto und Flugzeug, so Schmidt. Dass sich nicht nur Studierende, sondern die gesamte Hochschulgemeinschaft an der Woche beteiligt, ist für die Organisatoren ein tolles Zeichen. Bangert: „Wenn die ganze Hochschule mitmacht, hat das Strahlkraft.“

Das Programm der „Public Climate School“ gibt es auf www.alanus.edu/de/aktuelles/veranstaltungskalender.

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