Ostermenüs frei Haus Diese Restaurants in der Region liefern an den Ostertagen

Rhein-Sieg-Kreis · Viele Restaurants in der Region liefern an den Feiertagen auch festliche Menüs nach Hause. Um ihren Kunden den ausgefallenen Restaurantbesuch angemessen zu ersetzen, entwickeln einige auch besondere Ideen.

 Otto und Christian Stangl packen die Köstlichkeiten in eine Thermobox.

Otto und Christian Stangl packen die Köstlichkeiten in eine Thermobox.

Foto: Axel Vogel

Festtage wie das Osterfest verlangen in vielen Familien vor allem nach einem: einem festlichen Mahl. Der Restaurantbesuch mit Familie oder Freunden ist derzeit nicht möglich, selbst die Ostertage in der Küche verbringen möchte nicht jeder. Für das Restaurantessen gibt es aber angemessenen Ersatz. Viele Gastronomen liefern an den Feiertagen festliche Menüs nach Hause. Dafür ist aber meist eine rechtzeitige Bestellung notwendig.

Küchenchef Falk Hohmann vom Hotel und Restaurant „Zur Krone“ in Alfter bietet seinen Kunden beispielsweise eine abgestimmte Menü-Folge mit Vorspeisen, Suppe, und Dessert. Im Hauptgang haben sie die Wahl zwischen Saiblingsfilet an Champagnersoße oder Lammrücken unter der Pestokruste. Zusätzlich setzt Hohmann auf Details: Sein essen kommt in angewärmtem Porzellanschüsseln in einer Thermobox. „So können die Kunden es direkt auspacken und servieren“, sagt der Koch. Reichlich Geschirr sei vorhanden, immerhin ist der Betrieb normalerweise auf rund 140 Gäste ausgelegt. Und an Ostern seien sonst alle Tische belegt, erzählt er. Nun seien die Rezepte an die Abholung angepasst. Die Dekorationen fallen weniger filigran aus, damit sie den Transport überstehen.

Viele Gäste halten die Treue

Im Restaurant „Zum Fässchen“ in Meckenheim hat sich auch Andrea Stangl Gedanken über ihr Ostermenü gemacht. Sonst, so erzählt sie, habe es an diesen Tagen immer ein großes schwedisches Buffet gegeben. An die schwedisch-heimische Küche erinnern nun ein Frühlingssalat mit Rehschinken und Preiselbeerdressing, Lachsfilet und eine Mandeltorte als Dessert. Sie habe ja schon im vergangenen Jahr Erfahrungen mit Ostern unter Corona-Bedingungen sammeln müssen, so die Inhaberin. Immerhin halten viele Meckenheimer dem Betrieb die Treue. „Die Gäste, die früher zu uns ins Restaurant kamen, bestellen auch“, freut sich Stangl. Außerdem ist ihr aufgefallen, dass viele neue Gäste aus der näheren Umgebung bei ihr bestellen. „Sie unterstützen die heimischen Betriebe“, vermutet sie.

Auf die bewährten Wünsche der Stammkundschaft setzt Ante Kulušik im Meckenheimer Blumenhof. Er verzichtet auf eine besondere Osterkarte, die Kunden hätte ja ihre Lieblingsessen. Seine Balkanküche bietet er seit 24 Jahren an. Und da sei Ostern immer ein gutes Geschäft gewesen. Im Abholbetrieb rechnet er mit weniger Kunden als vor Ort. Immerhin möchte er aber für sie da sein, der Betrieb verschiebt über die Feiertage extra seinen Ruhetag.

Ljupko Simic hatte bei der Planung zum Osterangebot auch die Erfahrungen der Gäste im Blick. Verschiedenes mit Lamm und Spargel steht auf der Speisekarte für die Festtage, beispielsweise als Lammmedaillons in Knoblauch-Rotweinsoße oder Lammsteak mit Bratkartoffeln. Das habe es auch früher schon oft zum Osterfest gegeben, sagt der Inhaber der Heimerzheimer Klosterstube: „Wir haben viele Stammkunden, die wissen noch, was sie in den letzten Jahren hier gegessen haben.“ Und da einige schon für die Feiertage angefragt hätten, erwartet er ein vergleichsweise gutes Geschäft. Allerdings weniger als bei normalem Restaurantbetrieb.

Videos im Internet verbreiten gute Laune

„Man muss sich etwas einfallen lassen“, meint Stefan Hoffmeister vom Restaurant „Graf Belderbusch“ in Miel. Und stellt eine ungewöhnliche Aktion vor: Hier liefert der Osterhase persönlich das Menü. Die Fahrer werden dazu Hasenkostüme tragen. Erste Videos im Internet haben schon gute Laune verbreitet. „Wir versuchen, in den Köpfen der Leute zu bleiben“, beschreibt Hoffmeister die umfangreiche Social-Media-Arbeit, die er neben dem Kochen derzeit betreibt. Und freut sich, dass es Wirkung zeigt.

Schon einige Tage vor Ostern habe er mehr als 60 Bestellungen seines Menüs mit wahlweise geschmorter Weidelammkeule an Thymianjus oder Seeteufelfilet „sous vide“ mit grünem Spargel. „Viele wollen Lamm“, weiß Hoffmeister. Und „Vitello de Campagna“ bei den Vorspeisen sei ein beliebter Klassiker. Der Aufwand in Miel macht sich anscheinend bezahlt. „Wir haben Glück“, so ist zumindest Hoffmeisters Fazit über den Außer-Haus-Verkauf. „Anderen geht es deutlich schlechter.“ Allerdings würden auch bei ihm weniger Essen geordert als früher, wenn über Ostern alle Tische vom späten Vormittag bis abends belegt waren.

Neben dem Restaurantbesuch oder einem üppigen Mittagsmenü ist für viele Familien das Osterfrühstück eine feste Tradition. Etliche von ihnen bewirtete Iris Krüger-Hambach in den vergangenen Jahren in ihrem Café „Der Silberlöffel“ in Rheinbach. „Ostersonntag war es immer ausgebucht“, erinnert sie sich. Für ein Café, das neben seiner Küche mit seinem besonderen Ambiente besticht, sei der Abholservice nicht einfach. Trotzdem bietet sie immer wieder ausgewählte Frühstückskreationen außer Haus an. Für den eleganten Start in den Ostersonntag hat sie das Menü „Meister Lampe“ im Angebot. Auf Basis ihres „Frühstück für zwei“ verspricht sie den Bestellern „Sektchen, Kerzchen und ganz viel Liebe“. Neu seien zudem kleine französische Törtchen, die nicht nur an Feiertagen angefragt werden können. Innerhalb Rheinbachs bietet das Café sogar zu einigen Aktionen einen Lieferservice.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort