FDP-Ortsverband Alfter Ehrung für Friseurmeister Imad Rahi

ALFTER · "Wenn das alte Jahr schlecht war, dann kann das neue Jahr nur besser werden." Mit diesen Worten warf Albert Wulff als Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Alfter bei seinem Neujahrsempfang im Gasthaus "Spargel Weber" einen optimistischen Blick in die Zukunft. "Nach der Wahl ist vor der Wahl", meinte Wulff mit Blick darauf, dass die FDP erstmals seit Gründung der Bundesrepublik nicht mehr im Bundestag vertreten ist. Er erwartet, dass der Wahlkampf für die im Mai anstehende Kommunal- und Europawahl auch in Alfter bald deutlich an Fahrt gewinnen werde.

 Handschlag: Der Alfterer FDP-Vorsitzende Albert Wulff (links) gratuliert Friseurmeister Imad Rahi zum Preis "Verantwortungsbewusstes Unternehmertum in Alfter".

Handschlag: Der Alfterer FDP-Vorsitzende Albert Wulff (links) gratuliert Friseurmeister Imad Rahi zum Preis "Verantwortungsbewusstes Unternehmertum in Alfter".

Foto: Roland Kohls

Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft sprach Wulff dem anwesenden Bürgermeister Rolf Schumacher seinen Respekt aus, dass dieser zur Verkürzung seiner laufenden Amtszeit bereit war, um sich zeitgleich mit den Kommunalwahlen einer Neuwahl für das Amt des Bürgermeisters zu stellen.

Ehrengast beim diesjährigen Neujahrsempfang war Friseurmeister Imad Rahi, der seit zwölf Jahren in Oedekoven einen Friseursalon führt. Er wurde von der FDP mit dem Preis "Verantwortungsbewusstes Unternehmertum in Alfter" ausgezeichnet. Damit würdigte die Partei das gesellschaftliche Engagement des aus dem Libanon stammenden Unternehmers zur Integration in der Gemeinde Alfter und Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen.

"Das ist nicht selbstverständlich", sagte Wulff. Als Beispiele führte er unter anderem die Unterstützung des Karnevalsbrauchtums durch Prinzenempfänge in Rahis Salon an und die Benefizhaarschneideaktionen zugunsten lokaler Projekte. Mit den Einnahmen eines Tages hat Rahi bisher jeweils den Bau des Dorfgemeinschaftshauses Gielsdorf, die Anlage des Kunstrasenplatzes in Oedekoven und die Katholische Landjugendbewegung unterstützt. "Es macht uns große Freude, uns am Dorfleben zu beteiligen", sagte Rahi.

Der 43-Jährige kam im Alter von 15 Jahren aus dem Libanon nach Bonn und machte sich vor zwölf Jahren in Alfter-Oedekoven selbstständig. Er pflegt gleichwohl noch enge Kontakte zur alten Heimat. Rahi hofft, Amin Gemayel, in den 80er Jahren Staatspräsident der Libanesischen Republik, für einen Besuch in Alfter und Bonn zu gewinnen. Sie kennen sich persönlich, denn sie stammen aus demselben Heimatort: Bickfaya. Rahi schwebt sogar die Gründung einer Städtepartnerschaft mit Alfter vor.

In seinem Grußwort dankte auch Professor Andreas Pinkwart aus Witterschlick dem Friseurmeister für die Bereicherung des Gemeindelebens. Pinkwart war von 2005 bis 2010 Innovationsminister der nordrhein-westfälischen Landesregierung und ist heute Rektor der Handelshochschule Leipzig. Pinkwart wertete die Verleihung des Preises als ein wichtiges Zeichen für das Ansehen der sozialen Marktwirtschaft, die seiner Meinung nach in der öffentlichen Wahrnehmung etwas an Unterstützung verloren habe.

Er bezeichnete die Kommunal- und Europawahl als die beiden wichtigsten Wahlen in einer globalisierten Welt. Der Wohnort als Heimat werde immer wichtiger, weil er Halt gebe. Und Europa sei nicht nur sicherheitspolitisch, sondern auch ökonomisch die Zukunft. "Es geht nur mit und nicht gegen Europa", sagte Pinkwart.

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