Kräuterweihe zu Ehren der Gottesmutter Maria Ein Brauch aus dem fünften Jahrhundert

ALFTER · Die Alfterer Pfarrgemeinde Sankt Matthäus pflegt einen alten Brauch. Am Fest Mariä Himmelfahrt fand vor dem Pfarrheim am Hertersplatz eine Kräuterweihe statt. Danach wanderte die Gemeinde mit den geweihten Kräutern den Kirchberg hoch zum Gottesdienst in der Pfarrkirche, den Dechant Rainald Ollig zelebrierte.

 Dechant Rainald Ollig (6.von links) weiht die Kräuter.

Dechant Rainald Ollig (6.von links) weiht die Kräuter.

Foto: Urff

Im Anschluss konnten sich die Gottesdienstbesucher, die kein eigenes Kräuterbüschel dabei hatten, ein Sträußchen mitnehmen.

Mariä Himmelfahrt gilt als eines der ältesten Marienfeste und hat seinen Ursprung im fünften Jahrhundert. Bei der Kräuterweihe werden die zu einem Strauß gebundenen oder in einen Korb gesteckten Heilkräuter geweiht. Anschließend werden sie getrocknet und in Haus und Hof aufbewahrt. Dies soll vor Krankheiten bewahren und Segen bringen.

Unter dem Dachboden aufgehängt, soll das Kräuterbüschel vor Blitzschlag schützen, unter dem Kopfkissen das Eheglück, im Viehfutter die Gesundheit der Tiere und im Kochtopf die des Menschen fördern.

Früher gehörten zu einem Büschel 77 verschiedene Gräser und Kräuter - unter anderem Johanniskraut, Schafgarbe und Thymian. Im Mittelpunkt des Büschels sollte eine Königskerze sein.

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