Kommentar zu Carsharing Einen Versuch wert

Meinung | Alfter-Witterschlick · Mobil sein ohne eigenes Auto und damit den Verkehr entlasten: Das ist die Grundidee des Carsharings, das die Alfterer Kommunalpolitiker am liebsten im Neubaugebiet Buschkauler Feld verwirklichen würden.

 Teile und fahre: Jedes Auto, das eingespart wird, sorgt für weniger Verkehr auf den Straßen und schont die Umwelt.

Teile und fahre: Jedes Auto, das eingespart wird, sorgt für weniger Verkehr auf den Straßen und schont die Umwelt.

Foto: picture alliance / Turo/dpa-tmn

Kaum eine Planung für ein Neubaugebiet kommt ohne Kritik oder gar Proteste aus der Anliegerschaft aus. Und zu den Kritikpunkten, die hervorgebracht werden, gehört fast immer der Verkehr. Weiterer Wohnraum bedeute weitere Autos und somit mehr Verkehr auf den schon jetzt überlasteten Straßen, heißt es dann. Auch in Sachen Buschkauler Feld wurde so argumentiert. Die Frage der Verkehrszunahme und deren Bewältigung gehört zu den zentralen Herausforderungen, die die Verantwortlichen im Entwicklungsprozess des Neubaugebiets zu klären haben.

Aus diesem Grund ist es eine gute Idee zu versuchen, ein Carsharing-Angebot für das neue Witterschlicker Viertel zu installieren. Wenn sich die künftigen Bewohner des Gebiets ein Auto oder vielleicht sogar mehrere Wagen teilen können, könnte das die Gesamtzahl der Fahrzeuge im Quartier reduzieren.

Sicher: Das Carsharing wird nicht dazu führen, dass alle Bewohner des Buschkauler Felds aufs eigene Auto verzichten und sich nur allgemein verfügbare Fahrzeuge teilen. Das kann aus dem Grund schon nicht funktionieren, da wohl nahezu alle arbeitenden Bewohner des Viertels zum Job aus Witterschlick auspendeln. Und nicht jeder will und kann die Voreifelbahn oder den Bus nutzen. Ein funktionierendes Carsharing-Angebot kann sich aber auf die Anzahl der Zweitwagen auswirken, also die Autos für den Weg zur Kita, zur Schule, zum Supermarkt, zum Sportverein oder zur Musikstunde – wenn das erste Fahrzeug nicht verfügbar ist. Und letztlich entlastet jedes Auto, das eingespart wird, die Straßen und die Umwelt. Politik und Verwaltung sollten daher offensiv für Carsharing im Buschkauler Feld werben. Einen Versuch ist es wert.

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