Westernreiten in Oedekoven Es geht um Haltung und Gangart

ALFTER · Macintosh stand ganz ruhig auf dem Sandplatz und wartete auf seinen Einsatz. Der 17-jährige Wallach und seine Besitzerin Tanja Marczinkowski nahmen am Trail- und Horseman-shiptraining auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Alfter in Oedekoven teil. Sechs Reiterinnen testeten und trainierten die Gangart ihrer Pferde.

 Die Arbeit auf der Ranch empfinden die Westernreiter nach.

Die Arbeit auf der Ranch empfinden die Westernreiter nach.

Foto: Roland Kohls

Zwei bis drei Mal im Jahr bietet die Abteilung Westernreiten des Vereins ihren Mitgliedern und Interessierten Unterricht in dieser speziellen Reitdisziplin an. "Letztliches Ziel beim Westernreiten ist es, dass der Reiter beide Zügel in einer Hand hält und das Pferd mit dem Schenkel dirigiert", erklärte Teilnehmerin und Westernreitwartin des Vereins, Tanja Marczinkowski.

Trainerin beim Ganztageskursus war die Wahl-Peppenhoverin und gebürtige Schweizerin Sandra Schaub. Sie kennt die Schwierigkeiten des Reiters bei dieser Disziplin, ist sie doch selbst deutsche, schweizerische, holländische und Europameisterin im Trail- und Westernriding. Seit ihrem dritten Lebensjahr reitet sie und fast genauso lange ist sie in dieser besonderen Reitsportdisziplin unterwegs.

Bei fast allen Teilnehmerinnen korrigierte Schaub die Sitzhaltung. "Wenn der Reiter um ein Hindernis herumreitet, glaubt er, wie bei einem Motorrad, sich in die Kurven legen zu müssen. Das ist falsch. Der Reiter muss gerade sitzen bleiben." Neben ihrem vollen Terminkalender, sie nimmt in einer Woche an der holländischen Meisterschaft teil, kommt sie seit fünf Jahren mindestens einmal im Jahr zum Oedekovener Verein, um den Teilnehmern Feinheiten im Trailriding und Horsemanship beizubringen.

So soll das Pferd lernen, eigenständig zu agieren, wobei der Reiter dem Pferd möglichst wenig Hilfestellung bieten soll (Horsemanship). Beim Trailriding muss das Pferd zum einen Hindernisse überwinden, andererseits muss es sich ruhig führen lassen, wenn die Reiterin vom Pferderücken aus ein Tor öffnet und schließt.

Nachempfunden wird beim Westernreiten das Leben auf einer Ranch¸ wo Reiter und Pferd eine enge Verbindung eingehen, um gemeinsam die dort anfallenden Arbeiten zu bewältigen. Einige der Reiterinnen waren bisher bei jedem Training auf der Anlage mit von der Partie.

Für Adrienne Jüliger war es das erste Mal und sie war ganz begeistert. Seit zehn Jahren sitzt sie im Sattel, per Zufall kam sie vor dreieinhalb Jahren zum Westernreiten.

"Ich finde diese Art zu reiten für die Pferde schöner. Die Zügel werden locker gehalten und es macht großen Spaß." Und sie und ihr Pferd "Curly" machten sich auf den Weg, die quergestellten Balken langsam zu überschreiten.

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