Kein Grundstück gefunden Es gibt vorerst keine Hundewiese in Alfter

Alfter · Trotz zweier positiver Ratsbeschlüsse zum Thema hat die Gemeinde Alfter immer noch keine geeignete Fläche für eine Hundewiese gefunden. Eine Initiative, die dafür einen Verein gründen wollte, sieht deswegen davon ab.

 Eine offizielle Hundewiese wird es in Alfter in absehbarer Zeit wohl nicht geben.

Eine offizielle Hundewiese wird es in Alfter in absehbarer Zeit wohl nicht geben.

Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau

Hundehalter in Alfter müssen weiter auf eine Hundewiese für Struppi und Co. warten. Damit geht die Diskussion, die seit mittlerweile sechs Jahren, andauert, weiter. Schon 2015 hatte der Gemeinderat auf Antrag der Grünen die Bereitstellung eines solchen Areals beschlossen, die Realisierung scheiterte jedoch mangels Betreiber. 2021 stand eine Privatinitiative mit einem tragfähigen Konzept zwar zur Verfügung, geeignete Flächen konnte die Gemeinde den Hundehaltern bisher aber nicht zur Verfügung stellen.

So wurde zwar in der Ratssitzung Anfang des Jahres dem Antrag von Grünen und SPD zugestimmt, die Gründung des Vereins „Rheinweg-Rudel“ zu unterstützen und die Prüfung geeigneter Gemeinde- beziehungsweise Fremdflächen voranzutreiben – bisher aber ohne Erfolg.

Das Ansinnen der Initiative um Hundehalterin Claudia Rümmele, ein Grundstück in Oedekoven in der Nähe der Ecke Straffelsgasse/Rheinweg zu pachten, hatte die Gemeinde abgeschmettert – als Gründe wurden die Lage des Areals im Grünen C und im Landschaftsschutzgebiet sowie der angrenzende Gemüseanbau und das Parken auf Wirtschaftswegen genannt. Nun lehnte die Gemeinde auch die von Ratsmitglied Sandra Semrau ins Spiel gebrachte Alternativfläche am Freudiger Weg ab. Wie Gemeindesprecher Maryla Günther auf Anfrage erklärte, befinde sich auch diese Fläche im Landschaftsschutzgebiet und im Bereich der nachhaltigen Entwicklung des Landschaftsraumes Grünes C. Die Flächen seien außerdem als Schutzzone für die Wassergewinnung ausgewiesen. „Die Flächen sind nach Einschätzung der Unteren Naturschutzbehörde sehr weit abgeschieden von täglichen Nutzungen und bieten daher einen seltenen Rückzugsort für verschiedene Arten“, sagte Günther.

Hundehalterin zeigt wenig Verständnis

Zwei Beschlüsse und keinen Schritt weiter – für Claudia Rümmele ein mehr als frustrierendes Ergebnis. Vor allem die Fläche am Gemüseweg in Oedekoven wäre geeignet gewesen, findet sie. „Es ist ja nicht so, dass sich 20 Hunde gleichzeitig auf solch einer Wiese tummeln“, sagte die Besitzerin von Mischlingshund Janka.

Laut Hundesteuerverzeichnis gibt es in Alfter insgesamt 1363 Vierbeiner. Das Interesse an einer Freilaufwiese sei in der Gemeinde entsprechend groß, hat Rümmele festgestellt. Zumal es keine Fläche gebe, wo Hunde frei herumlaufen könnten. Weder in den Parks noch im Wald sei dies aus unterschiedlichen Gründen möglich, dabei bräuchten die Vierbeiner ein Areal, auf dem sie sich ohne Leine bewegen können, um Spiel und Spaß mit Artgenossen zu haben und Sozialverhalten zu lernen. Zwar gebe es Freilaufwiesen in Tannenbusch und Beuel, die Fahrten dorthin seien für ältere Hundehalter ohne Auto, so Rümmele, allerdings nicht einfach.

Einen sogenannten Gassi-Tourismus befürchtet die Alfterer Gemeinde in umgekehrter Richtung. Laut Günther kämen Hundehalter aus Bornheim und Bonn jetzt schon „ins Grüne“ nach Alfter. Daher sei die Frage der Anfahrts- und Parkmöglichkeiten immer ein wichtiger Aspekt bei Entscheidungen.

Rümmele und ihre zehn Mitstreiter haben die Gründung eines Vereins erst einmal aufgegeben. „Das macht nur Sinn, wenn wir eine brauchbare Fläche haben.“ Sie überlegen, private ein Grundstück anzumieten. Über das ewige Hin und Her ist Rümmele mittlerweile ausgesprochen wütend. Sie fragt sich, wofür sie eigentlich Hundesteuern bezahle.

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