Bluegrass aus Birrekoven Gabriele R. Weber und ihren Nichten liegt Musik offenbar im Blut

ALFTER · Ihre Leidenschaft ist Bluegrass. Die Musikrichtung aus den Südstaaten der USA, eine Mischung aus Country- und Folk-Music, begeistert Gabriele R. Weber und ihre Nichten Kathrin Schiffer und Simone Meerstein. Als Trio "My dear Mr. Singing' Club" ("Mein lieber Herr Gesangverein"), das seit einem halben Jahr in Alfter und Umgebung die Bühnen erobert, sind die Musikerinnen mittlerweile bekannt.

 Gefragtes Trio aus Alfter (von links): Simone Meerstein, Gabriele R. Weber und Kathrin Schiffer.

Gefragtes Trio aus Alfter (von links): Simone Meerstein, Gabriele R. Weber und Kathrin Schiffer.

Foto: Wolfgang Henry

Mit Mandoline, Kontrabass und Gitarre spielen und singen die Damen aus Birrekoven Songs der Nashville-Legende Patsy Cline wie zum Beispiel "God a lot of rhythm in my soul", Lieder wie "West Virginia" und "Honky Tonk Blues" von Hank Williams, aber auch Liebeslieder anderer Musikstile, die sie im Bluegrass-Stil interpretieren. Seit April besteht das Alfterer Damen-Trio, Anfragen zu Auftritten im kleineren Rahmen zu Stadtfesten etwa häufen sich.

Und nicht nur das. Auch Bluegrass-Festivals in La Roche (Südfrankreich) und Greven bei Münster besuchen die Hobby-Musikerinnen gerne, um sich Anregungen zu holen.

Musik ist für Weber Lebenselixier. Schon mit 13 hatte die heute 52-jährige Designerin ihre erste Band, mit der sie bei einem Songwettbewerb den fünften Platz belegte. Ihre Liebe zum Bluegrass, ein Stil, den Bill Monroe 1937 bis 1945 entwickelte, entstand aber erst mit 21 Jahren durch ihren damaligen Lebensgefährten. Seitdem ist sie für diese Art von Musik mit dem Schwerpunkt der akustischen Instrumentalisierung entflammt. Auch der Gesang muss speziell sein. "Guter Gesang ist selten.

Die Stimmen müssen so eng beieinander liegen, dass sie für den Zuhörer kaum zu trennen sind", sagt Weber. Mit ihrer Leidenschaft hat sie ihre Nichten Simone und Kathrin angesteckt. Beide spielen noch nicht lange Kontrabass, haben es sich "learning bei doing" angeeignet. Einmal in der Woche wird eisern geprobt. "Da sind wir diszipliniert. Und dennoch sind die Proben lustig. Wir haben denselben Humor. Vielleicht liegt das auch am gemeinsamen Blut", schmunzelt die "Country-Queen" von Alfter.

Für Kathrin und Simone ist die Musik Entspannung pur. Während Kathrin Schiffer (31) außer als Mutter auch noch als Fachleiterin für Schulbegleitung voll berufstätig ist, kümmert sich Bürokauffrau Simone Meerstein (37) zurzeit ausschließlich um Tochter Sophia. Ihr liegt die Musik im Blut, war doch schon Vater Karl Gödderz Gründer und Leadsänger der berühmten Bonner Dancing Band, ihr Urgroßvater Josef Gödderz Gründer der Bonner Spatzen. Musikalisches Talent in der Familie zeigte zudem schon die gemeinsame Urgroß- beziehungsweise Großmutter Carolina Brodesser, die, so Weber und Meerstein, "aus dem Stand mehrstimmig singen konnte".

Die gemeinsame Ahnin ist auch die Namensgeberin, wenn das Trio sich demnächst umbenennt. Es gibt nämlich schon eine Band mit demselben Namen. "Carolina's Singers" wird das Trio künftig heißen. Für ihre Zukunft als "Singers" haben sie noch einiges vor. So wollen sie auch eigene Songs zu Papier bringen. Und eine eigene CD aufnehmen. "Es steht und fällt mit dem Gesang. Und der ist bei uns wirklich gut", so Weber.

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