Start zum Schuljahr 2023/24 geplant Gemeinderat in Alfter beschließt Gründung eines Gymnasiums

Alfter · Der Gemeinderat in Alfter hat jetzt einstimmig die Gründung eines Gymnasiums beschlossen. Trotz des eindeutigen Votums kam es in der Ratssitzung zu einem Schlagabtausch.

 Für das neue Gymnasium wird das frühere Hauptschulgebäude in Oedekoven umfassend saniert und modernisiert.

Für das neue Gymnasium wird das frühere Hauptschulgebäude in Oedekoven umfassend saniert und modernisiert.

Foto: Christoph Meurer

Alfter soll eine weiterführende Schule in Trägerschaft der Gemeinde bekommen. Diese Absicht ist nun offiziell. Einstimmig hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den bereits vom Bildungsausschuss getroffenen Beschluss bestätigt. Ziel ist die Einrichtung eines dreizügigen Gymnasiums zum Schuljahr 2023/24, mit der Option auf Vierzügigkeit.

Dafür ist nun noch einiges zu tun. So muss etwa die Sanierung des früheren Hauptschulgebäudes in Oedekoven abgeschlossen werden. Ebenso wird die Gemeindeverwaltung noch einige Gespräche mit den Nachbarkommunen, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Bezirksregierung Köln führen – und schließlich müssen die Eltern überzeugt werden, ihr Kind an dem Gymnasium anzumelden. 84 Anmeldungen sind notwendig. Ende Januar 2023 soll es ein vorgezogenes Anmeldeverfahren geben. Eine erste Elterninformation wollte die Gemeinde noch am Freitag herausgeben.

In der Vergangenheit hatte es zwei Anläufe gegeben, eine Gesamtschule in Trägerschaft der Gemeinde zu gründen. Diese waren an zu wenigen Anmeldungen gescheitert. Dass es nun ein Gymnasium sein soll, liegt an einer Elternbefragung, aus der ein deutliches Votum für diese Schulform hervorgegangen war.

Rundumschlag der UWG Alfter

Trotz der Einigkeit im Gemeinderat kam es zu einem Schlagabtausch. UWG-Fraktionsvorsitzender Werner Urff kritisierte, begleitet von Zwischenrufen, dass zweimal „krampfhaft versucht“ worden sei, eine Gesamtschule zu gründen. Ein Gymnasium hätte man schon vor zehn Jahren haben können. Ebenso kritisierte er, dass eine Mehrheit im Gemeinderat nach Ansicht der UWG den geplanten Neubau einer Gesamtschule in Oedekoven durch die Freien Christlichen Schulen Bonn/Rhein-Sieg (FCSB) „über viele Jahre systematisch verzögert“ habe, sodass der Campus des privaten Schulträgers noch immer nicht fertiggestellt sei.

Bolko Graf Schweinitz (Freie Wähler) bezeichnete Urffs Aussagen als „Unsinn“. Man habe den FSCB keine Steine in den Weg gelegt, sondern in einem Abwägungsprozess auch die Interessen der Anwohner des geplanten Schulcampus einbezogen.

Michael Mälchers (CDU) sprach von einem „eindeutigen Elternauftrag“, Wilhelm Windhuis (Grüne) drückte seine Hoffnung aus, dass die Alfterer Eltern ihre Kinder an dem Gymnasium anmelden. Zuvor hatte er Urff die Verbreitung von Falschaussagen unterstellt. Miriam Clemens (FDP) sagte in Richtung der UWG, dass nicht der Eindruck entstehen dürfe, dass die Alfterer Politik in der Angelegenheit gespalten sei.

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