Pendler im Rhein-Sieg-Kreis Gewerbeverein fordert mehr Parkplätze in Alfter

Alfter · Alfter hat die höchste Auspendlerquote in NRW. Während bei einigen Geschäften in der Stadt tagsüber weniger los ist, sieht die Situation an den großen Märkten anders aus. Der Gewerbeverein fordert daher Maßnahmen.

 Führt den Alfterer Gewerbeverein an: Gabriele Haag.

Führt den Alfterer Gewerbeverein an: Gabriele Haag.

Foto: Hans-Peter Fuß

Montagmorgen, 8.15 Uhr auf der Almabrücke: Während sich auf der Spur in Richtung Bonn-Duisdorf und Autobahnauffahrt Bonn-Hardtberg eine Schlange an der Ampel bildet, haben Fahrer, die nach Impekoven und Witterschlick abbiegen wollen, freie Fahrt. Wenig später am Bahn-Haltepunkt in Witterschlick: Eine Person steigt aus der Voreifelbahn S 23 aus, etwa 20 Personen steigen ein zur Fahrt in Richtung Bonn. Typisch für die Gemeinde?

Einen Parkplatz am Haltepunkt in Witterschlick finden Autofahrer an diesem Morgen indes ohne Probleme. Enger ist es am Fahrradständer. „Es ist morgens schon immer voll am Bahnsteig“, meint ein Mann, der gerade sein Rad abstellt. Der Bankangestellte (55) aus Volmershoven, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, pendelt regelmäßig nach Bonn zur Arbeit. „Am meisten los ist so gegen 7.30 Uhr“, sagt er, aber einen Sitzplatz im Zug bekomme man in der Regel noch.

Es sei denn, die Voreifelbahn komme nur mit einem Waggon, dann werde es eng, meint Logopädin Anne Agnes (57), die auch auf den Zug wartet. Ansonsten finde sie es „optimal“, mit der S 23 zu pendeln, die sie in 14 Minuten nach Bonn Hauptbahnhof bringt. Ob die Gemeinde denn angesichts der vielen Pendler tagsüber wie ausgestorben sei? Den Eindruck habe sie nicht, wenn sie mal frei habe, sagt Agnes. „Hier sind ja viele junge Familien, es ist ja auch ein Zuzugsgebiet.“

Gabriele Haag ist Vorsitzende des Alfterer Gewerbevereins. Sie führt am Herrenwingert in Alfter ein Fotogeschäft. „Mittags ist hier tote Hose, da könnte ich das Geschäft auch zu lassen“, sagt sie. Morgens seien vorwiegend Rentner unterwegs. Als Grund für die wenigen Kunden nennt sie den Hangbus. „Der sammelt die Leute auf dem Berg ein und fährt sie zu den Bahnhaltestellen. Die Leute kaufen dann in Köln und Bonn ein.“

An den großen Märkten im Alma-Park in Oedekoven sei die Situation anders zu bewerten. Dort sei auch tagsüber viel los. Um gegenzusteuern schlägt sie vor, in Alfter-Ort mehr Parkplätze zu schaffen, denn der Herrenwingert sei meist zugeparkt. Der dortige Edeka-Markt müsse die Möglichkeit erhalten, sich zu vergrößern, denn er sei für die Alfterer Geschäftswelt ein „Magnet“.

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