Hilfe für die Ukraine Verein „Menschenfreude“ aus Alfter organisiert Spendentransport

Alfter/Swisttal · Der Gielsdorfer Verein „Menschenfreude“ hat Spenden für Flüchtlinge aus der Ukraine gesammelt. Am Dienstag bricht der Konvoi auf.

 Es gibt viel zu packen: Der Alfterer Verein „Menschenfreude“ hat eine Hilfslieferung für die Ukraine organisiert.

Es gibt viel zu packen: Der Alfterer Verein „Menschenfreude“ hat eine Hilfslieferung für die Ukraine organisiert.

Foto: Axel Vogel

Schon in der Nacht nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine stand für den Alfterer Jürgen Perteck fest: „Da muss ich helfen.“ Ein Spendenaufruf seines Gielsdorfer Vereins „Menschenfreude“ dazu fand in den sozialen Medien ein so großes Echo, dass in nur wenigen Tagen 1500 Säcke an humanitären Hilfsgütern zusammenkamen. Die wurden zuerst allesamt auf dem Gelände des christlichen Hilfswerkes „Tabea“ im Swisttaler Heimerzheim gestapelt. Von dort aus fahren Perteck und sein Team am Dienstag in einem Konvoi mit drei Fahrzeugen nach Polen.

Mit Wohnmobil und zwei Sprintern Richtung Lublin

 „Es hat mich - bei aller Tragik - kolossal beeindruckt, dass die Menschen in Deutschland so grenzen- und nationalitätenunabhängig helfen“, freute sich der 50-jährige Vereinschef. Sogar in Hangelar hatte ein Geschäft seine Räumlichkeiten für die Lagerung von Sachspenden zur Verfügung gestellt, sodass auch rechtsrheinisch zahlreiche Spender ihre Sachen abgeben konnten. Die Alfterer werden ab Dienstag mit Wohnmobil und zwei Sprintern Reis, Nudeln, Konserven, Kinderspielzeug, Schlafsäcke und Hygieneartikel nach Chelm in der Woiwodschaft Lublin liefern und unterwegs 10 000 Euro an finanziellen Spenden als Soforthilfe an Flüchtlinge ausgeben. Am Montag startet schon von derselben Stelle aus ein LKW-Transport von „Tabea“ ins ukrainische Ternopil, um dort Menschen, die nicht fliehen konnten und können, mit Gebrauchsgegenständen und vor allem Lebensmitteln zu versorgen. Die Geschäfte vor Ort seien leer.

Ein wenig kürzer und sicherer als ins Kriegsgebiet ist die Fahrtstrecke für die Alfterer Helfer. Rund 1400 Kilometer werden sie über Berlin, Posen und Warschau bis in den polnischen Süden zurücklegen, mit dabei sind auch Pertecks Berufskollege Graham Clements - Pilot wie er – und desen 15-jähriger Sohn Michael, die eigens aus Oman angereist sind. „Sie haben eine persönliche Beziehung zur Ukraine. Die Mutter des Jungen stammte von dort. Daher wollten sie unbedingt mitfahren“, erzählt Perteck. Noch in den letzten Tagen hat sich der Bestimmungsort geändert. Sollte ursprünglich Medyka als größter Grenzort auf polnischer Seite angesteuert werden, „kam das für uns letztlich nicht infrage, da dort bereits viele Hilfsdienste aktiv sind und wir immer bestrebt sind, Nischen zu finden“, machte Perteck deutlich. Und die fand er im neuen Bestimmungsort, in dem eine Baptistengemeinde ihre Kirche für die Unterbringung von Flüchtlingen ausgeräumt hat. Diese selbstlose Haltung bewegte den Alfterer.

Weitere Transporte sind ab April geplant

 Zwei Tage werden die Deutschen vor Ort bleiben, dann geht es zurück. Die Strecke führt dann durch das südliche Polen über Breslau, Görlitz und Dresden. Sie wollen dann noch mit Flüchtlingen, die sie unterwegs treffen, dringend benötige Sachen zielgerichtet einkaufen gehen. Um die Aktion nachhaltig – ein Schwerpunkt des Vereins - zu machen, wird es für den Verein in den nächsten Wochen noch einen zweiten und dritten Transport geben. Der nächste ist für Anfang April geplant. Daher werden weiterhin Finanz- und Sachspenden, besonders trockene Lebensmittel, benötigt. Seit drei Jahren gibt es „Menschenfreude“, mittlerweile unterstützen die Gielsdorfer zahlreiche Projekte in der Region und aller Welt. Für Perteck ist die Unterstützung anderer Menschen seit frühester Jugend eine Selbstverständlichkeit. Er sagt: „Ich liebe es, den Menschen etwas Gutes zu tun und ihnen eine Freude zu machen“.

Wer finanzielle Hilfe oder Sachspenden leisten möchte, kann sich an Jürgen Perteck unter 01 73/2 82 81 87 wenden. Informationen stehen auch auf der Homepage unter www. Menschenfreude.org oder auf Instagram unter menschenfreude_hilfsprojekte.

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