Weiterführende Schule CDU will die Gründung eines Gymnasiums in Alfter

Alfter · Bislang hatten sich die Alfterer Ratsfraktionen in der Frage der Schulform für eine weiterführende Schule in Alfter zurückgehalten. Nun ist die Union vorgeprescht. Das sind die Gründe dafür.

 Das frühere Hauptschulgebäude in Oedekoven wird derzeit für eine weiterführende Schule saniert.

Das frühere Hauptschulgebäude in Oedekoven wird derzeit für eine weiterführende Schule saniert.

Foto: Axel Vogel

Welche Schulform soll die geplante weiterführende Schule in Alfter haben? Haben sich die Ratsfraktionen in dieser Angelegenheit bislang bewusst zurückgehalten, hat die CDU jetzt als erste Fraktion Farbe bekannt. So fordert die Union die Gründung eines Gymnasiums in Alfter, mit den Ergebnissen einer Elternbefragung im Rücken.

Derzeit arbeiten Verwaltung und Politik in der Vorgebirgsgemeinde am dritten Anlauf, eine weiterführende Schule einzurichten. Dazu waren jüngst im Alfterer Bildungsausschuss die Ergebnisse einer Elternbefragung vorgestellt worden (der GA berichtete).

Das wollen die Eltern in Alfter

Insgesamt 680 Fragebögen waren ausgegeben worden, die Rücklaufquote lag bei 75 Prozent. Das Resultat: Überwiegend sprachen sich die Eltern für ein Gymnasium in Alfter aus, inklusive Nachmittagsbetreuung und nach Möglichkeit inklusiv. Eine Gesamtschule rangiert mit Abstand dahinter.

Für die Union sind damit der Elternwille und die Forderung an die Politik deutlich formuliert. „Während in der Vergangenheit zwei Versuche der Gründung einer Gesamtschule in Alfter gescheitert sind, fordert die CDU daher nun die Gründung eines Gymnasiums, um den Wunsch der Eltern nach einem Schulangebot in Alfter zu realisieren“, sagt Michael Mälchers, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. In der Vergangenheit hatte die CDU nach eigener Aussage die zwei Versuche zur Gründung einer Gesamtschule unterstützt, doch ist es aus ihrer Sicht nun an der Zeit für einen anderen Ansatz.

In diesem Zusammenhang erinnert die Union an eine Elternbefragung aus dem Jahr 2013. Damals habe die Zustimmung der Eltern zu einer Gesamtschulgründung bei 43 Prozent gelegen, zu einem Gymnasium bei 40 Prozent. Mittlerweile wünschten sich 61 Prozent ein Gymnasium vor Ort und nur noch 20 Prozent eine Gesamtschule. „Diesen Elternwunsch gilt es zu akzeptieren und nun umzusetzen“, so Mälchers weiter.

Zwei Versuche für eine weiterführende Schule bereits gescheitert

Zweimal waren Versuche, in Alfter eine Gesamtschule zu gründen, bereits gescheitert: 2012 sollte es eine Schule in Eigenriege der Gemeinde sein, 2019 eine Zweigstelle der Gesamtschule Rheinbach. In beiden Fällen hatte es an Anmeldungen gemangelt. Würde die Gemeinde jetzt erneut versuchen, eine Gesamtschule zu gründen, müsste diese den gesetzlichen Regelungen nach vierzügig mit 25 Schülerinnen und Schülern pro Klasse an den Start gehen. Gymnasien müssen bei der Errichtung mindestens drei Parallelklassen pro Jahrgang haben, wobei in diesem Fall 28 Schülerinnen und Schüler als Klasse gelten. Nach Angaben der Union ist das frühere Hauptschulgebäude in Oedekoven, das für eine weiterführende Schule hergerichtet wird, für eine dreizügige Schule konzipiert und böte daher für die ersten sechs Schuljahre genug Raum – bis für eine Oberstufe dann weitere Räume laut Union nötig sind.

Ende Juni soll der Alfterer Gemeinderat über die Schulform entscheiden. Für den geplanten Start der Schule zum Schuljahr 2023/24 müsste das Anmeldeverfahren im Februar 2023 erfolgen.

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