Kleindenkmäler in Alfter Heinz-Dieter Flamme hat ein Faible für Wegekreuze

ALFTER-OEDEKOVEN · "Wenn man irgendwo neu ist, muss man auf Dinge und Menschen zugehen." Nach dieser Devise hat Heinz-Dieter Flamme als Neubürger der Gemeinde Alfter auch per Rad seine neue Heimat erkundet und erarbeitet zurzeit eine umfassende Dokumentation über ihre christlichen und weltlichen Kleindenkmäler.

 Heinz-Dieter Flamme zeigt vor der Kirche in Impekoven auf einen Grabstein aus Trachyt von 1735, der an einen "ehrbaren Adolf Lieberz" erinnert.

Heinz-Dieter Flamme zeigt vor der Kirche in Impekoven auf einen Grabstein aus Trachyt von 1735, der an einen "ehrbaren Adolf Lieberz" erinnert.

Foto: Wolfgang Henry

Ausgangspunkt dafür waren die Vielfalt und die Fülle der Wegkreuze, die der 70-jährige Ruheständler bei seinen Streifzügen entdeckte, fotografierte und zunächst nur für sich selbst digital erfasste. "Es macht Spaß, draußen zu sein, etwas zu sehen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen", berichtet der Industriekaufmann und Verkehrsfachwirt über seine Radtouren.

"Hast Du alles?", fragte er sich eines Tages und nahm Kontakt mit Nadine Fuhs von der Unteren Denkmalbehörde in der Alfterer Gemeindeverwaltung auf. Dort fand sich eine schreibmaschinenschriftliche Erfassung von Andrea Kerz, die 1995/96 im Rathaus ein Praktikum absolvierte. Natürlich gab es viele Schnittstellen, aber vollständig war weder diese Arbeit noch die eigne Auflistung von Flamme.

Die Herausforderung, das Ganze aufzuarbeiten, nahm Heinz-Dieter-Flamme in der Folge gern an und kann dabei nicht nur auf die Unterstützung von Nadine Fuhs und Gemeindearchivar Christian Lonnemann zählen. Auch durch Gespräche mit ortskundigen Bürgern und weitere Hinweise aus der Bevölkerung wächst die bebilderte Dokumentation, die jedes Kleindenkmal mit seinen Maßen und dem genauen Standort erfasst, sein Aussehen beschreibt und soweit bekannt die Geschichte seiner Errichtung aufführt.

Die Datenblätter sind wie Karteikarten angelegt und zunächst vor allem für den internen Gebrauch im Rathaus gedacht", berichtet Flamme. Er zog mit seiner Frau im November 2011 aus dem Ruhrgebiet nach Oedekoven und somit in die Nähe seiner Tochter, die mit Familie seit 15 Jahren in Roisdorf lebt. Die systematische Erfassung könnte eines Tages die Grundlage für eine allgemeine Veröffentlichung sein, aber soweit ist es noch nicht. Flamme recherchiert weiterhin Details hinterher und sucht fortgesetzt Kontakt zu Mitbürgern, die etwas wissen könnten. Bei seinen Rundfahrten ist Flamme nämlich aufgefallen, dass viele Wegekreuze und Standorte offensichtlich großen Rückhalt in der Bevölkerung genießen, gepflegt und mit frischen Blumen geschmückt werden. Dennoch wird die Historie des einen oder anderen Wegekreuzes fragmentarisch bleiben.

Hinweise nimmt Heinz-Dieter Flamme gerne entgegen. Am Besten ist er nachmittags zu erreichen unter 0228/24267751.

Stumme Zeugen:
Mit der Erfassung der Wegekreuze in der Gemeinde Alfter fing es an, doch die Zahl christlicher und weltlicher Kleindenkmäler an Straßen, Feldfluren und Waldwegen ist weitaus größer. Genau 110 stumme Zeugen aus der Vergangenheit hat Heinz-Dieter Flamme bis dato aufgelistet. Dazu zählen nicht nur die Wegekreuze, sondern auch Heiligenhäuschen und Gedenksteine, Ehrenmale, Grenzmarkierungen und Statuen. Am höchsten ist ihre Zahl in Alfter-Ort: Dort hat Flamme 34 Kleindenkmäler ausgemacht, in Witterschlick sind es 25, in Oedekoven und Gielsdorf je 15, in Volmershoven 13 und in Impekoven acht. Die meisten stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

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