Kuriose Zustellung in Alfter Hermes liefert ein mit DHL verschicktes Paket aus

Alfter-Gielsdorf · Fast sieben Wochen hat eine Gielsdorferin auf eine Sendung aus Rheinland-Pfalz gewartet. Das ersehnte Paket hatte letztlich einen kuriosen Weg nach Alfter genommen.

 Fast sieben Wochen wartete Sonja Zehle auf ihr Paket. Ursprünglich mit DHL verschickt, wurde es letztlich von Hermes ausgeliefert.

Fast sieben Wochen wartete Sonja Zehle auf ihr Paket. Ursprünglich mit DHL verschickt, wurde es letztlich von Hermes ausgeliefert.

Foto: DPA

Die Wege der Paketdienste sind manchmal unergründlich. Sonja Zehle aus Gielsdorf kann nun ein Lied davon singen. Nachdem sie auf einer Online-Tauschbörse etwas gefunden hatte, wartete sie darauf, dass die Ware per Paket zu ihr kam. Und zunächst lange Zeit vergebens. Per DHL, also mit der Deutschen Post, wurde die Lieferung von der Versenderin, die in einer kleinen Gemeinde in Rheinland-Pfalz wohnt, verschickt.

Bekanntlich kann man per Sendungsverfolgung sehen, wie es um ein Paket bestellt ist. Allerdings war der Status fast fünf Wochen unverändert: Laut DHL lag das Paket im Sortierzentrum in Neuwied. Sowohl Zehle als auch die Versenderin des Pakets blieben derweil nicht untätig. „Die Absenderin hatte bereits nach rund einer Woche einen Nachforschungsantrag gestellt“, sagt Zehle. Außer einer Eingangsbestätigung habe sie aber nichts erhalten. Zehle selbst versuchte ihr Glück per Chat und Hotline – ohne Erfolg. Bei weiteren Recherchen habe sie erfahren, dass ihr Paket möglicherweise beschädigt sein könne und daher umverpackt werden müsse. Wenn dem so sei, habe sie Verständnis, dass so etwas ein bis zwei Wochen dauern könne, meint Zehle. Aber fünf?

Paketschein könnte sich gelöst haben

Zur Not wäre sie auch selbst nach Neuwied gefahren, um die Sendung umzupacken. Letztlich war dies aber nicht mehr nötig. Denn das Paket tauchte wieder auf: sechs Wochen nach Versand – aber nicht in Gielsdorf und nicht durch DHL zugestellt.

Wie Zehle weiter berichtet, habe sie eine E-Mail von der Versenderin erhalten, dass ihr das Paket zugestellt worden sei – jedoch von Hermes mittels eines alten Paketaufklebers. Dazu erläutert Zehle, dass sie zuvor der Absenderin ihrerseits etwas geschickt hatte, im gleichen Karton und eben mit Hermes. „Sie hatte den Adressaufkleber mit der DHL-Versandmarke überklebt. Diese ist offensichtlich abgegangen oder entfernt worden.“ Mittlerweile, fast sieben Wochen später, hat sie ihre Sendung erhalten. Die Absenderin hatte das Paket ein zweites Mal verschickt, mit Hermes.

Gibt man die DHL-Sendungsverfolgungsnummer des ersten Versuchs ein, erhält man noch immer die Information, dass das Paket im Sortierzentrum in Neuwied liegt. Zehle kann sich nicht erklären, wie das Paket überhaupt aus dem DHL-Sortierzentrum zu Hermes gelangt ist. Gerne hätte der General-Anzeiger von der Deutschen Post erfahren, wie es zu dieser kuriosen Zustellung kam. Allerdings blieben sowohl eine schriftliche Anfrage als auch eine Nachfrage unbeantwortet.

Hermes hat wiederum auf eine Anfrage reagiert. Natürlich könne er nicht sagen, wie DHL mit dem Sendungsversand genau verfahre, teilt Hermes-Sprecher Sebastian Kaltofen mit. „Aber wenn sich der DHL-Paketschein von der Sendung gelöst hat und nur noch der Hermes-Aufkleber sichtbar war, fand höchstwahrscheinlich ein ganz normaler Austausch der Sendungen zwischen den Unternehmen statt.“ Sobald das Paket dann bei Hermes einsortiert worden sei, sei die Zustellung laut vorliegendem Paketschein erfolgt. Daher rate man allen Versendern, alte Paketscheine vor dem neuen Versand, so gut es gehe, abzulösen.

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