Umbau in Alfter-Ort Gemeinderat trifft weiteren Beschluss zur Neugestaltung des Herrenwingert

Alfter · Der Gemeinderat von Alfter hat den nächsten Beschluss zur Umgestaltung des Herrenwingert getroffen. Diskussionen gab es hierbei um das Grundstück für eine neues Supermarktgebäude.

 Der Herrenwingert soll umfassend umgestaltet werden.

Der Herrenwingert soll umfassend umgestaltet werden.

Foto: Axel Vogel

Gerade haben die Vorarbeiten für den Bau der neuen Kultur- und Sporthalle im Alfterer Ortskern als erster Schritt zur Umgestaltung des Herrenwingert begonnen, da hat der Gemeinderat den Förderantrag für das zweite Programmjahr des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) auf den Weg gebracht. Der Zeitpunkt für den Beschluss war knapp gewählt, denn nur zwei Tage nach der Ratsentscheidung mussten die Unterlagen bei der zuständigen Bezirksregierung Köln eingereicht werden.

Auf rund 480 000 Euro wurden dabei die Kosten für die kommende Etappe beziffert. „Ein relativ schmales Budget im Verhältnis zu den acht Millionen Euro in 2021“, sagte Rainer Kalscheuer von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK), der als externer Berater die Gemeinde im ISEK-Prozess unterstützt.

Bezahlt werden sollen damit unter anderem die für das ISEK vorgeschriebene Öffentlichkeitsarbeit, der durch die erste Baumaßnahme erforderliche Rückbau des Bolzplatzes sowie die erste Tranche des gewollten Hof- und Fassadenprogramms in Alfter-Ort. Ein einzustellender Quartiersarchitekt soll die Beratung sanierungswilliger Immobilieneigentümer übernehmen.

Verkaufen oder verpachten?

Auf Antrag der CDU sollten Kinder und Jugendliche während der ersten Bauphase eine alternative Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeit auf der Festwiese erhalten. Die Grünen setzten sich dafür ein, dass für Schülerinnen und Schüler der Anna-Grundschule die Grünfläche auf dem Schulcampus Richtung Herrenwingert zum Pausenhof umfunktioniert werden. Für die Einzäunung des Geländes sollen die Zaunelemente des dann zurückgebauten Spielplatzes genutzt werden.

Diskutiert wurde im Gemeinderat über das Vorhaben, ein neues Gebäude für einen Supermarkt, inklusive Wohnraum, zu bauen. Da das Projekt nicht innerhalb des ISEK förderfähig ist, sucht die Gemeinde einen Investor. Mittlerweile wurden die ersten Ingenieurleistungen vergeben und das Architekturbüro Königs mit weiteren Planungen beauftragt.

Ob die Fläche dafür verkauft oder verpachtet werden soll, steht noch nicht fest. Eine erste Studie zu dieser Fragestellung hat das Büro Bauwerkstadt Bonn jetzt im Rat vorgelegt. Nach Ansicht der Fachleute sollte das Grundstück verkauft werden. Der Kaufpreis könnte dann nicht nur als Eigenkapital für das ISEK verwendet werden, außerdem hätte sie keine laufenden Kosten für die Verwaltung einer Erbpacht.

Grundstück mit Filetcharakter

Diese Einschätzung konnte die Alfterer Politik nicht gänzlich teilen. Mehrheitlich gegen zwei Stimmen der FDP beauftragten die Ratsmitglieder die Verwaltung, bei der Erarbeitung der Vergabeunterlagen nicht nur weitere Experten zurate zu ziehen, sondern zudem den Aspekt der Erbpacht vorrangig zu behandeln. Ein Verkauf wurde allerdings nicht eindeutig abgelehnt. Vielmehr wurde der Vorschlag von Sandra Semrau (Freie Wähler) angenommen, vor einer Entscheidung eine Gewichtung zwischen den zu erwartenden Einnahmen bei Erbpacht und dem Gewinn aus einem Verkauf vorgelegt zu bekommen und zu diskutieren.

Bürgermeister Rolf Schumacher sagte, dass es viele potenzielle Investoren für die Fläche gäbe, Erbpacht für viele nicht aber interessant sei. Ein Verkauf des Grundstücks fand Christopher Ehlert (CDU) indes nicht angemessen. Die Fläche habe für Alfter nämlich einen doppelten Filetcharakter. „Wir wissen aus anderen Kommunen, dass dort Grundstücke in Erbpacht vergeben werden. Die Kommunen haben in der Vergangenheit einfach Flächen versilbert. Das darf hier nicht passieren“, sagte er.

Eine Auffassung, die Wilhelm Windhuis (Grüne) ausdrücklich lobte. „Wir tendieren zur Vergabe in Erbpacht“, sagte er. Michael Klencz (FDP) wies darauf hin, dass Erbpacht oder Verkauf eine ökonomische Entscheidung sei. „Die Einnahmen aus dem Verkauf helfen uns, nicht zusätzliche Schulden zu machen“.

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