Historische Wehranlagen entdeckt Archäologen finden Überreste einer mittelalterlichen Burg in Alfter

Alfter · Bei einer Sondierung im Vorfeld von Tiefbauarbeiten für die Umgestaltung des Alfterer Stadtkerns sind Archäologen auf Reste einer hochmittelalterlichen Festung gestoßen. Gesucht wurde zudem nach einem Weltkriegsbunker.

 Bei der Prüfung des Baustellengeländes am Herrenwingert sind Archäologen auf die Überreste einer mittelalterlichen Wehranlage gestoßen. Die Steinblöcke stammen vermutlich aus dem 11. bis 13. Jahrhundert.

Bei der Prüfung des Baustellengeländes am Herrenwingert sind Archäologen auf die Überreste einer mittelalterlichen Wehranlage gestoßen. Die Steinblöcke stammen vermutlich aus dem 11. bis 13. Jahrhundert.

Foto: Axel Vogel

Aufmerksam verfolgt Kerstin Lehmann, wie die zwei Meter breite Baggerschaufel durch den Erdboden gleitet. Es kommt auf Präzision an: Mit jedem Durchgang soll die Grube auf der Großbaustelle am Herrenwingert nur wenige Zentimeter tiefer werden. Die Archäologin hofft, an dieser Stelle auf einen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg zu stoßen. „Ältere Anwohner erinnern sich aus ihrer Kindheit noch daran, wie sie hier Zuflucht gesucht haben“, hat sie in Gesprächen erfahren. Als die Baggerschaufel auch in zwei Metern Tiefe nur noch Lehmboden aushebt, steht für die Archäologen jedoch fest: An dieser Stelle sind keine Bunkerreste mehr zu finden. Dafür kommen im näheren Umfeld eine mittelalterliche Grube mit Bauschuttresten und Keramik zum Vorschein, berichtet Lehmann später.