Mit dem Krieg kam die Ernüchterung Hoftheater an der Alanus Hochschule

Alfter · Von "Weltenbrand" bis "Alles, was geht": Das Hoftheater der Alfterer Alanus Hochschule legt seinen Spielplan vor. Mit "Weltenbrand" startet die Alanus Hochschule die Spielzeit.

Noch während der Sommerpause glänzten die Schauspiel-Studenten an Bonner Theatern mit den Eigenproduktionen „Candide“, „Die Spielverderber“ und der Welt-Uraufführung „Weltenbrand“. Mit letzterer startet das Hoftheater der Alanus Hochschule Alfter in die kommende Spielzeit.

Von Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. November, jeweils 19.30 Uhr, ist „Weltenbrand“ im Großen Saal auf dem Campus I (Johannishof) zu sehen. Die Inszenierung von Michael Barfuß erinnert an das Waffenstillstandsabkommen des Ersten Weltkrieges am 11. November 1918 zwischen dem Deutschen Reich, Frankreich und Großbritannien. Darin zitieren Studenten des zweiten und dritten Studienjahrgangs aus Briefen deutscher und französischer Soldaten, um den heute Lebenden den Spiegel des ernüchternden Kriegsgeschehens von 1914 bis 1918 vorzuhalten.

Zu den Aufführungen werden Mitglieder des Kulturausschusses sowie Schüler ab 14 Jahren eingeladen, denn „das Stück ist historisch wichtig und für die politische Bildung bedeutsam“, erklärte Gode Japs als Vorsitzender der „Rampe“, des Fördervereins für den schauspielerischen Nachwuchs. Zusammen mit Professor Dominik Schiefner, Leiter des Fachgebiets Schauspiel an der Alanus Hochschule, stellte er jetzt den Spielplan vor.

Auch das Freie Werkstatt Theater in Köln wird zur Spielstätte

„Weltenbrand“ ist nicht das erste gesellschaftspolitische Thema, das die Studenten auf die Bühne bringen. So wurde bereits im Frühjahr 2017 das George-Orwell-Stück „1984“ gezeigt, das im November erneut im Freien Werkstatt Theater in Köln präsentiert wird. Für März 2019 ist ferner ein Stück geplant, das den heutigen Populismus aufgreift. Der Arbeitstitel lautet „Kreon und die testosterongesteuerte Politik der Gewalt“. Schiefner: „Von '1984' über 'Weltenbrand' bis hin zu 'Kreon' haben wir dann quasi eine Brücke geschlagen, die von der staatlichen Allmacht über die Auswirkungen von Krieg und Zerstörung bis hin zum Populismus reicht.“ Und um Studenten und Zuschauern eine alternative Theaterform zu präsentieren, setzt sich am Freitag, 7. Dezember, das Playback Theater Köln in Szene.

Doch erst einmal heißt es: „Alles, was geht.“ Unter dem Motto stellen sich die Studenten der Abschlussklasse am Sonntag und Montag, 21./22. Oktober, in Szenen und Monologen dem Urteil verschiedener Intendanten in der Brotfabrik Beuel. Dass seine Studenten beim wichtigsten Auftritt ihrer vierjährigen Ausbildung Erfolg haben werden, ist sich Schiefner sicher. „Beim Intendantenvorspiel 2017 haben acht Absolventen feste Ensembleverträge erhalten.“ Darüber hinaus feiert die „Rampe“ eine Premiere. Erstmals bietet der Förderverein mit Ex-Hochschulrektor Marcelo da Veiga ab Ende November ein Seminar „Eventmanagement“ an, das die Gala 2019 vorbereiten soll.

Weitere Informationen: alanus-schauspiel.de

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