Wahrzeichen Impekovener Kirche Sankt Mariä Heimsuchung wird Denkmal

Alfter-Impekoven · Alfterer Kommunalpolitik votiert bei einer Gegenstimme für den Antrag des Landschaftsverbands, in dem die Fachleute auf die Bedeutung der Kirche für die Architektur-, Städtebau- und Kirchengeschichte verweisen.

 Wahrzeichen: Das Gotteshaus Sankt Mariä Heimsuchung.

Wahrzeichen: Das Gotteshaus Sankt Mariä Heimsuchung.

Foto: Dominik Pieper

Die katholische Kirche Sankt Mariä Heimsuchung wird in die Denkmalliste der Gemeinde Alfter aufgenommen. Das hat der Alfterer Ausschuss für Gemeindeentwicklung bei einer Gegenstimme am Donnerstagabend beschlossen. Wie berichtet, lag ein entsprechender Antrag des Amts für Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) mit einem wissenschaftlichen, 20-seitigen Gutachten vor. Darin haben die Fachleute des LVR die Bedeutung der Kirche für die Architektur-, Städtebau- und Kirchengeschichte dargelegt. Die Kirche Sankt Mariä Heimsuchung sei „bedeutend für die Geschichte des Menschen sowie der Städte und Siedlungen“, heißt es zusammenfassend in der Expertise. Im Jahr 2016 hatte Johannes Wilde im Namen des Impekovener Kirchbauvereins den Denkmalschutz beim LVR beantragt.

Schöpfer der Kirche ist der international renommierte Kölner Architekt Gottfried Böhm, der kürzlich seinen 98. Geburtstag gefeiert hat. Am 14. Juli 1968 wurde der Grundstein für das Gotteshaus an der Ecke Engelsgasse/Oberdorf gelegt. An Heiligabend im Jahr 1969 feierten die Impekovener dort den ersten Gottesdienst. Mit Blick auf die Feiern zum 50. Jahrestag der Grundsteinlegung sprach Impekovens Ortsvorsteherin Ilse Niemeyer (CDU) im Ausschuss von einer „wunderbaren Sache“ für alle: „Von den Betonbauten, die wir im Umfeld haben, ist die Kirche ein gut ausgestaltetes Stück.“ Fridhelm Marx (SPD) stimmte gegen die Unterschutzstellung.

Ihm sei nicht klar, wieso ein nur 50 Jahre altes Gebäude ein Denkmal sein soll. „Warten wir noch ein bisschen ab“, fügte er hinzu. Mechtild Wallraff-Kaiser (Grüne) widersprach dem Sozialdemokraten. Es gehe nicht um das Alter, sondern um die Frage, ob der Bau für seine Zeit stehe, sagte sie. Das Gotteshaus stehe für die Nachkriegszeit, in der schnell Kirchen gebaut werden mussten, so Wallraff-Kaiser weiter: „Wir haben in Alfter das Glück, die Kirche zu haben.“

Sandra Semrau (Freie Wähler) befürwortete den Denkmalschutz. Zugleich wunderte sie sich, warum der Ausschuss sich überhaupt damit befasst. Das Fachamt des LVR sei weisungsunabhängig. Semrau: „Wir haben als Politik nichts zu beschließen.“ Mit einer knappen Mehrheit quer durch die Fraktionen beschloss der Ausschuss dann einen Antrag Semraus, dass die Verwaltung prüfen möge, ob die Kommunalpolitik tatsächlich in derartige Entscheidungen eingebunden werden oder sie nur zur Kenntnisnahme erhalten müsse.

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