Steigender Pflegebedarf In Alfter entstehen 80 Pflegeplätze

Alfter · Im Zentrum von Alfter entstehen am Görresbach ein Seniorenheim und zusätzlich 60 behindertengerechte Wohneinheiten. Wer der Betreiber ist, behalten Kreis und Gemeinde noch für sich.

Der Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung nimmt stetig zu, ebenso steigt die Zahl derer, die im Alter Pflege und Betreuung benötigen. So auch in Alfter: 2015 lebten insgesamt 4290 Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr in der Gemeinde, 546 von ihnen waren auf Pflege angewiesen. In den kommenden Jahren soll sich diese Zahl mehr als verdoppeln (siehe Infokasten).

Ein Wohnprojekt, das sowohl klassische Pflegeplätze mit Betreuungsmöglichkeiten als Wohnformen für mehrere Generationen vereint, entsteht aktuell in Alfter-Ort. Seit Mitte Februar laufen dort die Erdarbeiten für das Projekt „Integratives Wohnen am Görresbach“. Auf dem 1,5 Hektar großen Areal zwischen Bahnhofstraße, Kronenstraße und dem Görresbach soll der Komplex aus mehreren Gebäuden gebaut werden.

Ein Seniorenheim mit 80 Plätzen bildet das Herzstück des Projektes, hinzu kommen 60 Wohneinheiten für behindertengerechtes und integratives Wohnen. Auch für Demenzkranke soll es ein Betreuungsangebot geben. Im südlichen Teil des Areals, in der Nähe des Görresbachs, soll auf einer Fläche von 3700 Quadratmetern zudem ein öffentlich zugänglicher Park mit einer Bouleanlage angelegt werden.

Gelände soll eben werden

Nach Auskunft von Günter Restel aus dem Fachgebiet Tiefbau der Gemeinde Alfter unternimmt die Firma Otto Hoch- und Tiefbau aktuell umfangreiche Erdarbeiten. Um die Barrierefreiheit auf dem gesamten Gelände zu gewährleisten, darf das Gefälle auf der gesamten Fläche höchstens sechs Prozent betragen. Dafür wird Erdreich aus dem nordwestlichen Teil in den abschüssigen, südöstlichen Bereich verschoben. Der südliche Teil des Grundstücks wird anschließend terrassenförmig angelegt.

Im Anschluss an die Erdarbeiten werden der Abwasserkanal sowie weitere Versorgungsleitungen gebaut. „Die Tiefbauarbeiten führt ein privater Erschließungsträger durch, der im Rahmen eines Erschließungsvertrages mit der Gemeinde Alfter die öffentlichen Flächen sowie die Ver- und Entsorgungseinrichtungen hergestellt und diese nach der Fertigstellung an die Gemeinde Alfter überträgt“, erklärt Restel.

Für die erste Tiefbauphase haben die Planer derzeit einen Zeitraum von sieben Monaten vorgesehen. Die erste Tiefbauphase soll mit der Fertigstellung einer Baustraße abgeschlossen werden. Künftig soll das Areal über die Bahnhofstraße in Höhe der Hausnummer sechs zu erreichen sein, auf dem Areal selbst wird es einen Wendeplatz geben. „Nach dem Abschluss der Hochbaumaßnahmen wird die Erschließungsanlage in einer zweiten Phase endgültig hergestellt“, so Restel.

Betreiber ist noch geheim

Wer den Wohnkomplex künftig betreiben wird, wollten Gemeinde und Rhein-Sieg-Kreis auf Anfrage nicht mitteilen. In der Vergangenheit waren mehrere Betreiber im Gespräch, unter anderem ein Interessent, der bereits in Köln und Wesseling vergleichbare Einrichtungen unterhält. Auch ein Unternehmen aus Rheinland-Pfalz war im Spiel, das nach GA-Informationen mittlerweile jedoch von dem Projekt zurückgetreten ist.

Bereits in der Planungsphase hatte es Abstriche gegeben, so wurde die Zahl der Wohnplätze im Seniorenheim von 120 auf 80 reduziert.

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