Neuer Krimi von Autorin aus Alfter Der Tote liegt wieder auf Norderney

Alfter-Gielsdorf · Die Gielsdorfer Autorin Anja Eichbaum hat ihren dritten Krimi mit dem Titel „Inselaffäre“ veröffentlicht. Ihre Lesung wurde indes abgesagt.

 Anja Eichbaum mit ihrem neuen Krimi „Inselaffäre“.  

Anja Eichbaum mit ihrem neuen Krimi „Inselaffäre“.  

Foto: Axel Vogel

„Inselaffäre“ lautet der Titel von Anja Eichbaums neuem Krimi. Örtlich knüpft die Autorin mit ihrem dritten Buch an ihr erfolgreiches Erstlingswerk „Inselcocktail“ an. Beide spielen auf Norderney. Das erprobte Ermittlerduo, Inselpolizist Martin Ziegler und Polizeipsychologin Ruth Keiser, ermitteln in ihrem neuen Fall in der Cosplay-Szene ermitteln.

Cosplay kommt aus Japan. Die Fans verkleiden sich als Charakter aus einem Manga-Comic, einem Film oder Computerspiel und stellen die Figur durch ihr Kostüm, aber auch ihr Verhalten möglichst originalgetreu dar. In Norderney ist ein Cosplay-Fotoshooting geplant. Die 16-jährige Milli freut sich darauf; gleichzeitig kämpft sie gegen Einwände ihrer überfürsorglichen Mutter an. Ziegler bereitet sich auf die Hochzeit einer Freundin vor, bei der er Trauzeuge ist. Doch er wird von der Hochzeitsfeier abgerufen – auf der Insel gibt es einen Toten.

Norderney-Fan Eichbaum fährt mindestens einmal im Jahr auf die Insel, mit ihrer Familie, Freundinnen oder der Kirchengemeinde. „Das ist jedes Mal ein anderer Urlaub, und jedes Mal zeigt sich die Insel in einem ganz anderen Charakter“, sagt die Autorin. Sie erwähnt in ihrem Krimi etwa die katholische Kirche, das Norderneyer Brauhaus, die Weststrand-Bar und die Disco „Tante Jens“. Orte, die Urlauber wiederfinden können. „Die Nettoschreibzeit für ein Buch beträgt bei mir drei bis vier Monate. Ich schreibe in einem durch. Die roten Fäden sind in einem drin, das muß dann raus“, beschreibt die 57-Jährige ihre Arbeitsweise.

Grundsätzlich gebe es zwei Arten von Autoren: Die sogenannten Plotter, die die Handlung genau festlegen, bevor sie mit dem Schreiben anfangen und oft auf Karteikarten festhalten. Und die „Discovery Writer“, die die Handlung erst beim Schreiben entwickeln. Zu letzteren zählt sich Eichbaum. „Ich bin jemand, der die Personen beim Schreiben entwickelt, sich sehr reinfühlt und sich überraschen lässt, was die Personen machen. Eigentlich weiß ich erst auf den letzten Seiten, wer der Täter ist“, verrät die zweifache Mutter.

Eichbaum zufolge bestehe ihre Geschichte aus vielen kleinen Geschichten und enthalte sehr viele verwobene Fäden, von denen einer mit dem anderen zu tun hätte. Die Sozialarbeiterin arbeitet als Fachbereichsleitung in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Sie zeichnet in ihrem Buch bewusst keine Personen nach, die sie aus ihrem Berufsleben kennt. Doch allgemeine Erfahrungen fließen schon ein – etwa die hohe Belastung allein erziehender Eltern, die auch bei der Mutter der 16-jährigen Milli deutlich wird. Damit die Geschichte nicht nur für die Autorin selbst schlüssig ist, verteilt sie ihr Manuskript immer an fünf Testleser. Dazu zählt auch eine Norderneyer Inselpolizistin, die sie über ihren ersten Krimi kennen gelernt hat.

Der Krimi „Inselaffäre“ von Anja Eichbaum ist im Gmeiner Verlag erschienen und kostet 14 Euro als Paperback und 10,99 Euro als Ebook. Die für diesen Mittwoch geplante Premierenlesung im Dorfhaus Gielsdorf ist wegen des Coronavirus abgesagt und soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

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