Nahe der Bahnhofstraße in Alfter Investor und Betreiber für Seniorenheim in Sicht

Alfter · In die Unterversorgung der Gemeinde Alfter mit Wohnformen und Pflegeplätzen für Senioren kommt Bewegung: Gleich zwei neue Bauprojekte in Alfter-Ort liegen den politischen Gremien am kommenden Dienstag, 23. April, zur Beratung vor.

 Möglicher Standort: Blick auf das Grundstück aus Richtung Auf dem Mühlenbungert.

Möglicher Standort: Blick auf das Grundstück aus Richtung Auf dem Mühlenbungert.

Foto: Wolfgang Henry

Zum einen steht die Konzeption eines Investors für eine mehrstufige Wohnanlage an der Bahnhofstraße zur Diskussion. Zum anderen gibt es eine Bauvoranfrage zur Errichtung von Seniorenwohnungen an der Knipsgasse. Laut dem aktuellen Bericht des Rhein-Sieg-Kreises zur Pflegeplanung fehlen in Alfter bis zum Jahr 2020 rund 160 stationäre Pflegeplätze.

Gemeinsam werden der Planungsausschuss und der Ausschuss für Kinder, Jugend und Senioren und Soziales sich mit dem möglichen Projekt zwischen Bahnhofstraße und der Straße Auf dem Mühlenbungert befassen. Für das 17.000 Quadratmeter große Areal gibt es nicht nur einen interessierten Investor, sondern mit der Diakonie Michaelshoven in Köln auch einen potenziellen Betreiber, der das Quartierskonzept unterstützt.

Es sieht auf der Fläche, die zurzeit noch teils landwirtschaftlich genutzt wird, eine Kombination verschiedener Wohnmöglichkeiten vor: senioren- und behindertengerechte Wohnungen, betreutes Wohnen mit Optionen für ambulante Pflege und Versorgung von Demenzkranken, alternative Wohnformen wie Wohngemeinschaften und Mehrgenerationenhäuser sowie ein Pflegeheim für die stationäre Versorgung.

Erste, beispielhafte Planskizzen hat der Alfterer Diplom-Ingenieur Erich Martinet für das Quartier entworfen, das seinen Zugang in Höhe der Bahnhofstraße Nr. 6 erhalten soll. Ein Projektvermittler mit bundesweiter Erfahrung bei der Entwicklung von Sozialimmobilien und die gemeinnützige "Wohnen und Leben im Alter gGmbH" der Diakonie Michaelshoven haben Vertretern der Ratsfraktionen das Projekt bereits im Januar vorab vorgestellt und sind überwiegend auf Zustimmung gestoßen.

Auch Bürgermeister Rolf Schumacher begrüßt das Konzept und die Einbindung der Wohnangebote in den bestehenden Sozialraum mit einem renommierten Betreiber. Mit dem Gutachter, der gegenwärtig das Konzept zur Minimierung von Überschwemmungen in Alfter erarbeitet, wurde bereits gesprochen.

Um den Abfluss von Wasser in den Görresbach zu mindern, gebe es die Möglichkeit, das Dachflächenwasser direkt auf dem Grundstück versickern lassen. Auch bei den Kosten sieht es für die Gemeinde Alfter günstig aus. Der Investor ist bereit, die Planungskosten, die Erschließung und die Realisierung zu übernehmen, so dass sich die Belastung für die Gemeinde auf den Einsatz von Verwaltungspersonal zur Abwicklung der planungsrechtlichen Rahmenbedingungen beschränkt. Unter dieser Voraussetzung sollen die beiden Ausschüsse die Verwaltung beauftragen, dass sie ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren vorbereitet.

Darüber wird der Planungsausschuss dann weiter beraten. Über die Plankonzeption für das Seniorenwohnquartier wollen die Freien Wähler Alfter interessierte Bürger vor der Sitzung informieren. Sie laden für heute, 18.30 Uhr, zu einem Ortstermin Auf dem Mühlenbungert zwischen Haus Nr. 29 und 31 ein sowie zu einer anschließenden Bürgerversammlung im Lokal "Zur Krone", Kronenstraße 17, ein. Nach Meinung der Wählergemeinschaft sei es zurzeit unverantwortlich, einer Baumaßnahme am Alfterer Hang zuzustimmen, ohne die Ergebnisse des Hochwassergutachtens abzuwarten und ohne die Auswirkungen auf den Verkehr zu kennen.

Über die Bauvoranfrage für ein Wohnhaus an der Knipsgasse/Ecke Lukasgasse berät der Planungsausschuss im Anschluss an die gemeinsame Sitzung mit dem Sozialausschuss. Bei diesem Projekt eines Investors geht es um den Abriss des bestehenden Gebäudes und den Neubau von zehn seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen über einem Erdgeschoss mit einem Ladenlokal und einer Büroeinheit.

Die gemeinsame Sitzung von Planungsausschuss und Sozialausschuss ist öffentlich und beginnt am Dienstag, 23. April, um 17 Uhr, im Rathaus in Oedekoven, Am Rathaus 7. Anschließend tagt der Planungsausschuss zu weiteren Tagungsordnungspunkten allein. Diese Sitzung ist teilweise öffentlich.

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