Haus Scheeben in Alfter-Impekoven Investoren möchten alte Gaststätte zur Senioren-Wohnanlage machen

ALFTER-IMPEKOVEN · Alfter könnte schon im nächsten Jahr zum Standort eines modellhaften Projekts für altersgerechtes Leben und Wohnen werden: Eine Investorengemeinschaft von Privatpersonen aus der Gemeinde ist interessiert, auf dem Grundstück der ehemaligen Gaststätte Scheeben in Impekoven eine Wohnanlage zu errichten.

Geplant sind eine Wohngemeinschaft mit acht Plätzen für Menschen mit Demenz, eine Tagespflegeeinrichtung für 15 Personen und sieben Senioren- Wohnungen, so der erste Entwurf aus dem Ingenieurbüro von Anke Hofmann und Horst Klein. Die alten Gebäude würden abgerissen, nur die ehemalige Gaststätte an der Ecke Euskirchener Straße (B 56) /Hauptstraße soll erhalten und umgebaut werden. Wenn der Planungsausschuss der Gemeinde der Bauvoranfrage zustimmt, könnte der Bau im Frühjahr 2013 beginnen.

"Das Vorhaben ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der demografischen Herausforderung", sagt Bürgermeister Rolf Schumacher und weist darauf hin, dass die Planung in enger Abstimmung mit der Gemeinde erfolgt ist. In Alfter gibt es bisher keine Tagespflegeangebote für Senioren und viel zu wenige stationäre Plätze. Auch die Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz, die von der Seniorenbeauftragten der Gemeinde, Astrid Piel, erst vor wenigen Monaten angestoßen wurde, könnte damit verwirklicht werden. Als Träger ist der gemeinnützige Verein "LeA Lebensqualität im Alter" im Gespräch, der seit März 2011 eine solche Wohngemeinschaft in Bad Godesberg betreibt.

Bisher hatte die Gemeinde für ihr rund 2000 Quadratmeter großes Scheeben-Grundstück an der Euskirchener Straße, das sie Anfang der 90er Jahre erworben hat, keinen Käufer gefunden. Dort stehen die alten Bauten der ehemaligen Gaststätte samt Erweiterung, in denen seinerzeit Asylbewerbern untergebracht waren. Wegen Einsturzgefahr können die Altbauten seit 2011 nicht mehr genutzt werden. Es kam zu Statikschäden, nachdem die B 56 tiefer gelegt und eine Bahnunterführung gebaut worden war. Eine Sanierung konnte sich die Gemeinde nicht leisten. Im Frühjahr dieses Jahres wurde deshalb der Verkauf des Grundstücks zu einem Mindestpreis von 180 000 Euro beschlossen.

Dafür interessierte sich bis zum Sommer niemand, bis Joanna Franzen auf Grundstücksuche war. Die Unternehmensberaterin aus Witterschlick hatte nach einer Marktanalyse den Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen in Alfter erkannt und suchte einen geeigneten Standort für eine solche Einrichtung. Nach Gesprächen mit Nachbarin Anke Hofmann und der Gemeindeverwaltung kam die Planung ins Rollen. Inzwischen hat die Bauaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises bereits signalisiert, dass sie das Bauvorhaben für genehmigungsfähig hält. Bürgermeister Schumacher hofft auf einen unterschriftsreifen Vertrag noch in diesem Jahr.

Planungs- und Sozialausschuss der Gemeinde beraten dazu gemeinsam und öffentlich am Mittwoch, 28. November, ab 17 Uhr, im Rathaus in Oedekoven.

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