Feuerwehr Alfter Jahresübung auf dem Werksgelände der Deutschen Steinzeug

ALTER-WITTERSCHLICK · Das "Drehbuch", das sich die Feuerwehr Alfter für ihre Jahresübung ausgedacht hatte, hatte es in sich. Auf dem Plan stand folgendes Szenario: Gegen 17.50 Uhr kommt es bei Verladearbeiten im Werk 3 der Deutschen Steinzeug in Witterschlick zu einen Zusammenstoß zweier dieselbetriebener Gabelstapler.

 Auf dem Werksgelände der Deutschen Steinzeug übt die Feuerwehr Alfter.

Auf dem Werksgelände der Deutschen Steinzeug übt die Feuerwehr Alfter.

Foto: Wolfgang Henry

Der dabei entstehende Brand greift rasch auf einen Stapel umgestürzter Paletten über. Zum Zeitpunkt des Unfalls befinden sich noch fünf Mitarbeiter im Werk 3. Um 18 Uhr wird die Feuerwehr Alfter unter dem Alarmierungsstichwort "B4 Gebäude" gerufen.

Beim Eintreffen der ersten Kräfte hat sich das Feuer unter starker Rauchentwicklung im Bereich des vorderen Hallentores auf einer Fläche von rund 50 Quadratmetern ausgebreitet. Ein direkter Zugang in die Halle ist von dort nicht mehr möglich. Jetzt muss die Feuerwehr handeln - schnell und koordiniert.

Schon vor dem Start der Übung hatten sich die Wehrmänner der Löschgruppen Witterschlick, Impekoven, Gielsdorf und Alfter in ihren Gerätehäusern versammelt und warteten auf den Einsatzbefehl. "Möglichst realistische Verhältnisse" wolle man schaffen, erklärte Oberbrandmeister Norbert Thönniges, Pressesprecher der Feuerwehr der Gemeinde Alfter.

"Allerdings können die Einsatzkräfte nicht mit Blaulicht zum Einsatzort rasen, weil es dabei zu Unfällen kommen kann. Dieses Risiko geht man bei Übungen nicht ein." Auch die Löscheinheit Duisdorf sowie die Kräfte des Malteser Hilfsdienstes aus Bornheim wurden aufgrund des Alarmierungsstichwortes hinzugezogen.

Ganz nach Vorschrift machte sich der Gruppenführer, der als Erster am Einsatzort ankam, ein Bild von der Lage, um anschließend die ankommenden Fahrzeuge einzuweisen. "Viele Dinge können Aufschluss über die Situation in der Halle geben", erklärt Thönniges. "Dazu gehört etwa die Temperatur der Tür.

Auch ist abzuwägen, ob die Tür geöffnet werden darf, da der Eintritt von Sauerstoff unter Umständen zu unerwünschten Situationen führen kann." Nebelfluid und Dunkelheit machte den Rettungskräften die Suche nach den "Vermissten" nicht leicht, von denen sich jemand eingeklemmt unter dem Palettenstapel befand.

Das Wasser, das durch die ausgerollten Schläuche strömte, musste vor der Tür halt machen, da die Gegenstände in der Lagerhalle nicht nass werden durften. So wurde eben "trocken" gelöscht. Sogar die die Drehleiter kam zum Einsatz, weil die Flammen bereits auf das Dach übergegriffen hatten.

Insgesamt zeigte sich die Feuerwehr Alfter mit dem Übungseinsatz der 68 Feuerwehrmänner, die nicht wussten, welcher Einsatz ihnen bevorstand, zufrieden. "Es ist alles gut verlaufen und alle fünf vermissten Personen konnten gerettet werden", zog Thönniges eine positive Bilanz.

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